Trittin auf Erfolgskurs

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Foto: Nigel Treblin/dapd
Epoch Times23. September 2010

Die Grünen stehen erstmals in ihrer Geschichte bei einer bundesweiten Umfrage durch das Forsa-Institut gleichauf mit der SPD bei 24 Prozent, nur wenig hinter der Union. Sie sind damit doppelt so stark wie bei der Bundestagswahl vor einem Jahr, als sie noch auf 10,7 Prozent kamen.

Stärkste politische Kraft des Landes sind zwar noch immer CDU und CSU mit 29 Prozent der Stimmen, doch liegen diese mit fast 5 Prozentpunkten unter ihrem Resultat der letzten Bundestagswahl. Die Liberalen rangieren mit 5 Prozent auf dem Abstellgleis.

Der Aufstieg der Grünen hat viele Gründe. Die Neue Zürcher Zeitung sieht „einen ausgeprägten ideologischen Pragmatismus“ in der Partei um Fraktionschef Jürgen Trittin: Dieser würde es heute „auch einer gebildeten und einkommensstarken Klientel“ ermöglichen, sich mit grünen Zielen zu identifizieren.

Der Berliner Politologe Gero Neugebauer weist auf die hohe Akzeptanz hin, die die Grünen bei Bürgern genießen, die sich weder einer Partei noch bestimmten Werten verpflichtet fühlen.

Noch immer keine „Volkspartei“

Die Grünen seien aber nach wie vor keine „Volkspartei“, meint Forsa-Chef Manfred Güllner. Ein Spitzenpolitiker wie Jürgen Trittin sei für Bürgerliche jedoch akzeptabel geworden.

Offensichtlich ist nicht jedermann mit dem moderaten Kurs Trittins einverstanden: In Hannover bewarf am Mittwochabend ein Maskierter den Fraktionschef mit „einem tortenähnlichen, offenbar mit weißer Farbe gefüllten Gegenstand“, wie die Polizei Hannover mitteilte. Trittin nahm an einem Theaterprojekt zur Anti-Atom-Bewegung teil. Als sich seine Diskussionspartnerin nicht von dem Farbanschlag distanzieren wollte, verließ Trittin die Bühne: „Körperliche Gewalt kann keine Basis einer Diskussion sein“, sagte Trittin. Und erteilte damit auch den extremeren Elementen in seiner Partei einen klaren Verweis. (McD)

Foto: Nigel Treblin/dapd

 



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