Trotz Entlastungen: Lindner hält an Schuldenbremse fest

Bundeskanzler Scholz hat für 2023 einen weiteren Ausgleich für die explodierenden Energiekosten in Aussicht gestellt. Nun bezieht Finanzminister Lindner Stellung.
Titelbild
Bundesfinanzminister Christian Lindner (l) mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag am 3. Juni 2022.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times24. Juli 2022

Finanzminister Christian Lindner will trotz der für Anfang kommenden Jahres geplanten Entlastungen der Verbraucher an der Schuldenbremse festhalten.

„Wir werden innerhalb des von der Verfassung vorgegebenen Rahmens wirtschaften und wirtschaften müssen“, sagte der FDP-Chef der Deutschen Presse-Agentur. „Manche spekulieren geradezu darauf, dass es wieder eine Ausnahme von der Schuldenbremse gibt. Dahinter liegt das Missverständnis, man könne dann allgemeine politische Vorhaben und Wünsche finanzieren. Das ist aber rechtlich ausgeschlossen.“

Zuvor hatte Arbeitsminister Hubertus Heil die geplante Rückkehr zur Schuldenbremse ab 2023 unter den Vorbehalt der wirtschaftlichen Lage gestellt. Die seit 2011 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse zielt darauf ab, dass die Haushalte von Bund und Ländern ohne Einnahmen aus Krediten auskommen. Für den Bund ist die Nettokreditaufnahme auf 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzt. In „außergewöhnlichen Notsituationen“ kann die Schuldenbremse vom Bundestag aber ausgesetzt werden, so wie in den Jahren 2021 und 2022 wegen der Corona-Krise.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Freitag angesichts der explodierenden Energiepreise weitere Entlastungen im Zuge einer Wohngeldreform in Aussicht gestellt. „In den regulären Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestags werden wir das Modell konkretisieren“, sagte Lindner. Ein Ergänzungshaushalt werde dafür nicht vorgelegt. „Es bleibt bei unserem Ziel, das Einhalten der Schuldenbremse mit Entlastungen und Rekordinvestitionen zu verbinden“, betonte der FDP-Chef. „Das erfordert aber ansonsten den Mut zu klaren Entscheidungen bei politischen Prioritäten.“ (dpa/red)



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