Türkei: Ex-Generalinspekteur Kujat findet Putschversuch „merkwürdig“

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sieht den türkischen Präsidenten Erdogan durch den gescheiterten Putschversuch eher gestärkt und fürchtet, dass dies auch Nachteile für Deutschland bringen wird. Es falle aber auf, dass Richter und Staatsanwälte festgenommen würden, die mit der Sache gar nichts zu tun hätten.
Titelbild
Der ehemalige Nato- General Harald Kujat, September 2004 in Vilnius.Foto: PETRAS MALUKAS/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Juli 2016

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sieht den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan durch den gescheiterten Putschversuch eher gestärkt und fürchtet, dass dies auch Nachteile für Deutschland bringen wird.

„Die Dinge werden für uns eher schwieriger, weil die türkische Regierung gestärkt aus diesem Putsch hervorgeht“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Online-Ausgabe). „Die Türkei wird ihre Karte spielen. Und wir müssen nun vor allem im Nato-Rahmen unsere Interessen sichern.“

National werde dies zunehmend problematisch. Die Türkei bleibe im Kampf gegen den internationalen Terrorismus jedenfalls von großer geostrategischer Bedeutung, fügte Kujat nicht zuletzt mit Blick auf den Bundeswehr-Einsatz im türkischen Incirlik hinzu. Und sie sei immer schon schwierig zu handhaben gewesen.

Der einstige Generalinspekteur zeigte sich im Übrigen verwundert darüber, wie „merkwürdig“ der Putsch aus seiner Sicht verlaufen sei. Denn die drei voran gegangenen Staatsstreiche seien allesamt anders vonstatten gegangen. Dass der Putsch fingiert sei, halte er für äußerst unwahrscheinlich – zumal sich so etwas nicht kontrollieren lasse. Es falle aber unter anderem auf, dass Richter und Staatsanwälte festgenommen würden, die mit der Sache gar nichts zu tun hätten. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion