Mehrheit in Niedersachsen nur für Schwarz-Grün und große Koalition

Einer Umfrage zufolge könnten derzeit weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb in Niedersachsen im Landtag mit einer Mehrheit rechnen. Die CDU liegt in einer Umfrage bei 40 Prozent und könnte der große Gewinner der Wahl werden.
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Turbulente Zeiten: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprach im Landtag in Hannover.Foto: Holger Hollemann/dpa
Epoch Times10. August 2017

Bei der vorgezogenen Landtagswahl in Niedersachsen Mitte Oktober können einer aktuellen Umfrage zufolge derzeit weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb mit einer Mehrheit rechnen. Würde bereits am Sonntag gewählt, würde die CDU mit 40 Prozent stärkste Kraft, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap für den Norddeutschen Rundfunk. Die SPD käme demnach auf 32 Prozent.

Die Grünen erreichen laut Umfrage derzeit neun Prozent, die FDP käme auf sieben Prozent. Die AfD würde mit sechs Prozent erstmals in den Landtag einziehen. Rechnerisch hätten damit aktuell lediglich ein Bündnis aus CDU und Grünen oder eine große Koalition aus CDU und SPD eine Mehrheit im Parlament.

Die CDU könnte damit ihr Ergebnis von der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 deutlich verbessern (36 Prozent), die SPD würde ähnlich wie vor vier Jahren abschneiden (32,6 Prozent). Die Grünen verlören deutlich (13,7 Prozent), auch die FDP würde schlechter abschneiden als bei der letzten Wahl (9,9 Prozent).

Landtagswahl vorziehen – Neuwahlen

Die vorgezogene Neuwahl ist die Konsequenz aus dem plötzlichen Übertritt der Grünen-Abgeordneten Elke Twesten zur CDU, durch den die rot-grüne Regierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ihre Einstimmenmehrheit verlor. Zur Lösung der Krise verständigten sich alle Landtagsparteien darauf, die eigentlich für Januar geplante Landtagswahl um mehrere Monate vorzuziehen.

Den Parteiwechsel Twestens bewertet die Mehrheit der Befragten kritisch. 72 Prozent finden es falsch, dass die Politikerin ihr Landtagsmandat behält. Mit der Arbeit der rot-grünen Regierung sind 56 Prozent überwiegend zufrieden. Bei einer Direktwahl würde Weil mit 45 Prozent deutlich besser abschneiden als sein Herausforderer, CDU-Landeschef Bernd Althusmann, mit 34 Prozent.

Für die Infratest-dimap-Erhebung wurden am Dienstag und Mittwoch 1003 wahlberechtigte Niedersachsen befragt. Umfragen weisen generell Fehlerbereiche auf. Bei der aktuellen Befragung liegt dieser Bereich den Angaben zufolge bei einem Anteilswert von 50 Prozent bei 3,1 Prozentpunkten, bei fünf Prozent beträgt er 1,4 Punkte. (afp)



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