Union und FDP haben noch immer die reichsten Anhänger – Nichtwähler sind am ärmsten

Die Anhänger der FDP verfügten 2016 über ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von 3901 Euro, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Bei der Union waren es 3388 Euro, bei den Grünen 3379 und bei der SPD 3010 Euro.
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SymbolbildFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times19. Juli 2017

FDP und Union haben noch immer die wohlhabendste Wählerschaft, während die Gruppe der Nichtwähler am ärmsten ist.

Die Anhänger der Liberalen verfügten 2016 über ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von 3901 Euro, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Bei der Union waren es 3388 Euro, bei den Grünen 3379 und bei der SPD 3010 Euro.

Die Wähler der AfD verfügten über durchschnittlich 2913 Euro, während es bei denen der Linken nur 2542 Euro waren. Das Schlusslicht bildete die Gruppe der Nichtwähler mit 2462 Euro. Starke Veränderungen gibt es der Studie zufolge in der Wählerstruktur der einzelnen Parteien, und zwar insbesondere bei der SPD: Waren im Jahr 2000 noch 44 Prozent ihrer Wähler Arbeiter, waren es im vergangenen Jahr nur noch 17 Prozent. Hingegen steigerte sich der Anteil der Angestellten in diesem Zeitraum von 48 auf 68 Prozent.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt die Studie auch für die CDU/CSU auf – während der Anteil der Arbeiter bei den Grünen und der FDP stets geringer war. Die Entwicklung hin zu einem geringeren Anteil an Arbeitern und mehr Angestellten ist generell aber auch Veränderungen in der Arbeitswelt geschuldet.

Auch beim Durchschnittsalter gab es eine Annäherung zwischen Union und SPD: Es lag 2000 bei der CDU/CSU bei 51,7 Jahren und bei den Sozialdemokraten bei 48 Jahren. 2016 betrug es in beiden Parteien 52,8 Jahren. Eine starke Alterung gab es bei den Grünen-Wählern – und zwar von 40 auf 48,1 Jahren. Die Linken-Wähler waren 2000 durchschnittlich 48 Jahre alt, 2016 waren es 50,1 Jahre. Die älteste Wählerschaft hat inzwischen die FDP: Das Durchschnittsalter stieg hier von 48,6 Jahren im Jahr 2000 auf 54,3 Jahre in 2016.

Der DIW-Forschungsdirektor Alexander Kritikos erklärte: „Bei der SPD kann man nicht mehr sagen, dass sie eine Arbeiterpartei ist. Die Wählerstrukturen von Union und SPD näherten sich immer mehr aneinander an und unterschieden sich „letztlich nur noch in wenigen Merkmalen“. Die SPD habe eine größere Anhängerschaft in den Großstädten, die CDU hat mehr Wähler in den ländlichen Gebieten. „Bei den Grünen ist die Wählerschaft zusammen mit ihrer Partei älter geworden“, heißt es in der DIW-Studie.

Bei der FDP stimme noch am ehesten das „Klischee“, dass sie die Partei der Besserverdienenden sei. Bei Linken und AfD fänden sich zu allen abgefragten Themen „überdurchschnittlich viele besorgte Menschen“. Gefragt wurde unter anderem nach der wirtschaftlichen Entwicklung, der Altersvorsorge und der Erhaltung des Friedens. (afp)



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