Umfragetief: Inzwischen sind 56 Prozent dagegen, dass Angela Merkel im Amt bleibt

Union und SPD stecken fest im Umfragetief. Im neuen ZDF-"Politbarometer" kamen CDU und CSU auf lediglich 27 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als in der vorangegangenen Umfrage. Die SPD rutschte sogar um drei Prozentpunkte ab auf nur noch 14 Prozent.
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Wie weiter mit den Parteien?Foto: Epoch Times
Epoch Times19. Oktober 2018

Während Union und SPD im Umfragetief feststecken, sind die Grünen weiter auf Höhenflug. Im neuen ZDF-„Politbarometer“ von Freitag kommen CDU und CSU auf lediglich 27 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als in der vorangegangenen Umfrage. Die SPD rutscht sogar um drei Prozentpunkte ab auf nur noch 14 Prozent. Dagegen gewinnen die Grünen drei Prozentpunkte hinzu und kommen auf 20 Prozent.

Für die Parteien der großen Koalition waren dies die schlechtesten jemals im „Politbarometer“ gemessenen Werte. Schon zuvor hatten Union und SPD im ARD-„Deutschlandtrend“ neue Tiefstwerte erreicht.

Eine große Mehrheit von 84 Prozent der Befragten stufte das Verhältnis zwischen den Parteien der großen Koalition als eher schlecht ein. Elf Prozent sagten, das Verhältnis sei eher gut. Die Schuld an den Problemen zwischen den Koalitionspartnern wiesen 39 Prozent der CSU zu, sieben Prozent der CDU und acht Prozent der SPD. 28 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, es seien alle drei Partner gleichermaßen dafür verantwortlich.

Inzwischen sind 56 Prozent dagegen, dass Angela Merkel im Amt bleibt

Das schlechte Erscheinungsbild der „GroKo“ spiegelt sich auch in der Bewertung des Führungspersonals wider: Zwar finden noch 54 Prozent aller Befragten, dass Angela Merkel (CDU) ihre Arbeit als Bundeskanzlerin eher gut macht. Aber inzwischen sind 56 Prozent dagegen, dass sie weiter im Amt bleibt. Noch kritischer wird Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bewertet – 72 Prozent wollen nicht, dass er weiter macht. Für einen Verbleib von Andrea Nahles an der SPD-Spitze sind nur 37 Prozent.

Die Grünen legen unterdessen in den Umfragen immer weiter zu. Parteichef Robert Habeck sieht dies als „Arbeitsauftrag und Hoffnungsvorschuss“. Die Grünen seien „ohne Übermut“, sagte Habeck dem Südwestrundfunk. Die Zeit der traditionellen Volksparteien sei vorbei, die Gesellschaft habe sich verändert, davon profitierten die Grünen.

Ko-Parteichefin Annalena Baerbock hob hervor, trotz der jüngsten Absage in Bayern seien die Grünen in jede Richtung koalitionsfähig. „Die Zeit der Lager ist vorbei“, sagte Baerbock dem Nachrichtenmagazin „Focus“laut Vorabmeldung. Entscheidend seien die Inhalte und ob eine Umsetzung gelingen könne.

Im neuen „Politbarometer“ lag die AfD unverändert bei 16 Prozent. Ebenfalls keine Veränderung gab es bei der FDP (acht Prozent) und der Linken (zehn Prozent). Danach hätte von den denkbaren Bündnissen nur eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen eine Mehrheit im Bundestag.

FDP-Chef Christian Lindner bekräftigte allerdings, die Liberalen stünden derzeit nicht für einen neuen Versuch für ein Jamaika-Bündnis im Bund bereit. Entsprechende Gespräche hätten nur Sinn, „wenn nach der Ära Merkel neues Denken möglich ist“, sagte Lindner der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. In Hessen sei die Lage anders. „Dort wären wir bereit zu prüfen, ob sich eine Jamaika-Regierung nach dem Modell Schleswig-Holstein bilden lässt.“ (afp)



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