Mörder erhalten lebenslänglich? Justizminister Maas möchte das ändern

Justizminister Maas möchte Ausnahmen von der Regel zulassen, der zufolge ein Mörder zwingend eine lebenslange Freiheitsstrafe erhält. Die Unionsfraktion ist gegen die Reform des Mordparagrafen: Sie will den Plan von Bundesjustizminister Maas stoppen.
Titelbild
Das Strafgesetzbuch in einer BibliothekFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Mai 2016

"Die Reform ist überflüssig", sagte die rechtspolitische Sprecherin der Union, Elisabeth Winkelmeier-Becker, dem "Spiegel". Maas möchte Ausnahmen von der Regel zulassen, der zufolge ein Mörder zwingend eine lebenslange Freiheitsstrafe erhält.

Außerdem will er Formulierungen und Vorstellungen tilgen, die auf die Nationalsozialisten zurückzuführen sind, etwa die Idee, dass es den "Tätertyp" eines Mörders gebe.

"Die Rechtsprechung hat für alle Grenzfälle durchweg akzeptable Lösungen gefunden", sagte hingegen Winkelmeier-Becker. Sie lehnt vor allem die mögliche Straflockerung ab: "In der Praxis würde das dazu führen, dass die lebenslange Strafe von der Regel zur Ausnahme würde  das wird dem Unrechtsgehalt eines Mordes nicht gerecht."

Der Gesetzentwurf ist derzeit in der Ressortabstimmung, in der offenbar mindestens ein unionsgeführtes Ministerium schon seine Ablehnung kundgetan hat.

Auch Stephan Harbarth (CDU), Obmann im Rechtsausschuss, kündigt an, es werde "die Reform von Mord und Totschlag auf absehbare Zeit nicht geben". Denn es fehle am "breiten gesellschaftlichen Konsens", dass Mörder milder bestraft werden sollen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion