Unzufriedenheit mit Bundesregierung steigt – Vertrauen in Grüne sinkt

Sieben von zehn Bürgern sind mit der Arbeit der Bundesregierung zurzeit wenig bis gar nicht zufrieden. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Regierung steigt, das Vertrauen in die Grünen beim Thema Klima- und Umweltschutz sinkt.
Titelbild
Das Reichstagsgebäude in Berlin, Sitz des Bundestages.Foto: iStocks
Epoch Times6. April 2023

Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung hat nach dem ARD-„Deutschlandtrend“ einen Tiefstwert seit Amtsantritt erreicht. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Instituts Infratest dimap waren 71 Prozent der Befragten weniger bis gar nicht zufrieden. Dies waren sechs Prozentpunkte mehr als im März.

Nur 27 Prozent der Wahlberechtigten gaben an, zufrieden oder gar sehr zufrieden zu sein (minus sechs Prozentpunkte).

Was wäre bei einer Bundestagswahl am Sonntag?

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei SPD den Angaben zufolge weiterhin auf 18 Prozent. Die Grünen könnten unverändert 17 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, die FDP würde sich sich um einen Punkt auf sieben Prozent verbessern.

Stärkste Kraft blieben weiter CDU und CSU mit 30 Prozent. Dies ist ein Prozentpunkt weniger als im März. Die AfD könnte mit 15 Prozent rechnen (plus ein Prozentpunkt). Die Linke käme im April auf lediglich vier Prozent (minus ein Prozentpunkt) und würde damit den Einzug in den Bundestag verpassen. Auf alle weiteren Parteien entfielen unverändert neun Prozent.

Weniger Vertrauen in die Grünen

Die Grünen haben in den vergangenen Monaten bei den Deutschen Vertrauen beim Thema Klima- und Umweltschutz eingebüßt. Demnach trauen 32 Prozent den Grünen am ehesten zu, eine gute Klima- und Umweltpolitik zu betreiben. Dies seien beim Kernthema der Partei 15 Prozentpunkte weniger als noch im September 2022.

Leicht verbesserten konnten sich in der Wahrnehmung der Deutschen in Sachen Klimaschutz dagegen CDU/CSU. 13 Prozent sahen die Union als Garant für eine gute Klima- und Umweltpolitik, das waren drei Prozentpunkte mehr als im September. Neun Prozent sagen dies von der SPD (plus vier Prozentpunkte). Jeweils vier Prozent erwarteten eine gute Klima- und Umweltpolitik von der FDP (unverändert) und der AfD (plus ein Prozentpunkt). Zwei Prozent der Umfrageteilnehmer nennen in dieser Frage die Linke (unverändert).

Deutlich gestiegen ist laut „Deutschlandtrend“ der Anteil jener, die keiner Partei eine gute Klima- und Umweltpolitik zutrauen: Aktuell sagt das ein Drittel der Deutschen (34 Prozent, plus acht Prozentpunkte).

44 Prozent der Befragten wünschen sich unterdessen mehr Tempo beim Klimaschutz. Nach Meinung von 27 Prozent erfolgen die Veränderungen in diesem Bereich dagegen bereits zu schnell. 18 Prozent empfindet die Geschwindigkeit beim Klimaschutz als gerade richtig.

Heizungspläne gehen zu weit

Die beschlossenen Regelungen zum Einbau neuer Heizungen ab 2024 bewerten vier von zehn Wahlberechtigten (40 Prozent) als angemessen. Für 43 Prozent dagegen gehen sie zu weit. Jedem Zehnten gehen sie nicht weit genug. Ab dem kommenden Jahr sollen in Deutschland neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Die schnellere Umsetzung bereits beschlossener Autobahnprojekte findet mehrheitlich Unterstützung (56 Prozent); jeder Dritte (32 Prozent) lehnt das ab. Eine geplante Erhöhung der Lkw-Maut wird zu etwa gleichen Teilen befürwortet (43 Prozent) wie abgelehnt (45 Prozent).

Dass die EU eine Zulassung von Neu-Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die fossile Kraftstoffe benötigen, ab dem Jahr 2035 verbieten möchte, unterstützt gut jeder Dritte (36 Prozent); eine Mehrheit (55 Prozent) lehnt diese Maßnahme ab.

Infratest dimap hat für den „Deutschlandtrend“ von Montag bis Mittwoch 1.304 Wahlberechtigte per Telefon und online befragt. Die mögliche Fehlerquote der repräsentativen Erhebung liegt bei zwei bis drei Prozent. (afp)



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