Verbraucher lehnen Gesichtserkennung in Supermärkten mehrheitlich ab

Die Mehrheit der Verbraucher lehnt es ab, in Supermärkten und sozialen Netzwerken Gesichtserkennung zu Werbezwecken und für Vorschläge neuer Freunde einzusetzen.
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Gesichtserkennungssoftware (Symbolbild)Foto: Ian Waldie/Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2017

Gesichtserkennung zu Werbezwecken und für Vorschläge neuer Freunde: Die Mehrheit der Verbraucher lehnt es ab, in Supermärkten und sozialen Netzwerken für solche Zwecke sprichwörtlich den Kopf hinzuhalten.

Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag mitteilte, lehnten in einer Befragung 76 Prozent der Verbraucher eine Gesichtsauswertung in Supermärkten zu Werbezwecken ab. Auch wenn es um zielgruppengerechte Rabatte geht, sind noch 71 Prozent dagegen.

Wie der Bundesverband auf der Grundlage der Forsa-Umfrage weiter mitteilte, macht den Befragten bei einer automatischen Gesichtserkennung vor allem der Datenschutz Sorgen: So gaben 84 Prozent an, sie wären besorgt, dass unbemerkt Infos über sie gesammelt werden könnten, außerdem vertraut nur knapp ein Viertel darauf, dass die gesammelten Angaben nicht ohne Erlaubnis weitergegeben werden. In Supermärkten mit Kameras zur Gesichtserkennung würden dann 69 Prozent vielmehr seltener oder gar nicht mehr einkaufen.

Bei der Nutzung sozialer Netzwerke, wo die Gesichtserkennung für Vorschläge neuer Freunde genutzt werden kann, sind die Verbraucher noch kritischer: 90 Prozent lehnen einen Gesichtsscan durch den Anbieter ab, wie die Umfrage ergab. Geht es um den Einsatz durch Privatpersonen, sind die Verbraucher indes toleranter: So finden es 56 Prozent in Ordnung, wenn etwa eine Überwachungskamera an einem Privathaus das Gesicht zu Sicherheitszwecken scannt.

Der vzbv forderte eine konsequente Anwendung der Datenschutzregeln beim Einsatz von Gesichtserkennungssoftware. Marketing mit Gesichtsaufzeichnungen ohne Zustimmung der Verbraucher löse schließlich „starke Bedenken und Unsicherheiten“ aus. Für die Erhebung wurden im August 1001 repräsentativ ausgewählte deutschsprachige Bürger befragt, bei der Befragung zu den sozialen Netzwerken lag die Grundgesamtheit bei 571. (afp)



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