Verbraucherschützer mahnen Onlinehändler wegen irreführender Werbung für Bambusbecher ab

Viele Bambusbecher sind wegen der in ihnen verwendeten Klebstoffe keine gute Alternative zu Pappbechern. Oft sind sie gesundheitsschädlich und nicht kompostierbar.
Titelbild
Blätter eines Bambusbusches.  Bambusprodukte sind nicht alle recyclebar oder gesundheitlich unschädlich, wenn mit Klebstoffen gearbeitet wurde.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times12. Dezember 2019

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Online-Shops wegen irreführender Werbung für Becher und Geschirr aus Bambus abgemahnt. Durch Aussagen wie „100 Prozent biologisch abbaubar“ sei Verbrauchern „eine falsche Vorstellung über die Umweltfreundlichkeit der Produkte“ vermittelt worden, erklärte der Verband am Donnerstag. Zehn der zwölf abgemahnten Händler gaben demnach eine Unterlassungserklärung ab, Amazon wurde dem vzbv zufolge vom Landgericht München I in einem Fall dazu verurteilt.

„Bambusbecher enthalten Klebstoffe, die im Kompost nicht abgebaut werden können und auch nicht mithilfe von Lösungsmitteln von den Bambusfasern getrennt werden können“, erklärten die Verbraucherschützer. Daher seien sie weder „kompostierbar“ noch „recycelbar“. Die Onlinehändler hätten sie „dennoch als vermeintlich umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu Einwegbechern gepriesen“ und verschwiegen, dass sie „nicht für die Zubereitung von Speisen und Getränken in der Mikrowelle geeignet sind“.

Die Verbraucherschützer kritisierten, schon „bei Kontakt mit heißen Getränken“ gingen „zum Teil hohe Mengen an Schadstoffen aus dem Becher auf das Getränk über“. Sie bekräftigten daher ihre Forderung nach einem Komplettverbot von Kaffeebechern aus Bambus-Kunststoffgemischen.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte zuletzt 56 Bedarfsgegenstände aus natürlichen Rohstoffen kontrolliert und in fast allen Kunststoffe wie Melamin-Formaldehyd-Harze gefunden, die auf Lebensmittel übergehen können. Die Erkenntnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung zeigten Jahr für Jahr, dass dieses Stoffgemisch nicht für Heißgetränke geeignet sei, hatte vzbv-Chef Klaus Müller erklärt.(afp)



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