Verhältnis von Reiseanbietern zur Türkei vor Zerreißprobe – „Antideutsche Haltung beschädigt Image der Türkei als Reiseziel“

"Wenn sich die zum Teil antieuropäische und antideutsche Haltung, die sich inzwischen immer mal wieder auch in Äußerungen von türkischen Regierungsmitgliedern zeigt, weiter manifestiert, wird das natürlich das Image der Türkei als Reiseziel für Deutsche weiter beschädigen," so Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft.
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Antalya, TürkeiFoto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times6. März 2017

Die Zukunft der Türkei als beliebtes Reiseziel der Deutschen hängt von dem Verlauf der aktuellen politischen Auseinandersetzungen zwischen Berlin und Ankara ab.

Das sagte Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). Noch hielten die deutschen Reiseveranstalter aus Verbundenheit mit ihren langjährigen Partnern vor Ort an der Türkei fest.

„Irgendwann ist es dann aber auch mit der Verpflichtung der deutschen Reisebranche zur Solidarität vorbei“, betonte der Experte. In den nächsten Wochen werde sich zeigen, ob sich die Spannungen noch verstärkten oder regeln ließen, so Kirstges.

„Wenn sich die zum Teil antieuropäische und antideutsche Haltung, die sich inzwischen immer mal wieder auch in Äußerungen von türkischen Regierungsmitgliedern zeigt, weiter manifestiert, wird das natürlich das Image der Türkei als Reiseziel für Deutsche weiter beschädigen.“

Noch hoffen die deutschen Reiseveranstalter aber auf Kurzfristbuchungen für die Türkei. Das Festhalten der Branche an risikobehafteten Urlaubsländern wie der Türkei, Tunesien und auch Ägypten sei für die Unternehmen auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sagte Kirstges. „In diesen Ländern werden Millionen- und Milliardenumsätze gemacht.“

Vor allem die Veranstalter, die auf klassische Badereisen spezialisiert seien, lebten von diesen massentauglichen Destinationen. Dort sei der Badeurlaub auch noch für Familien mit schmalem Geldbeutel finanzierbar. „Derzeit gibt es aber einfach nicht mehr so viele Ziele mit entsprechenden Kapazitäten zum guten Preis“, so der Experte. (dts)



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