Verkehrsminister Wissing: Nachfolger für 9-Euro-Ticket ist Ländersache

Das bundesweit geltende 9-Euro-Ticket hat sich zum Kassenschlager entwickelt. Und längst gibt es Forderungen nach einem Folgeangebot. Der Verkehrsminister verweist die wiederum an die Länder zurück.
Volker Wissing mit einem «9-Euro-Ticket», das ihm im Mainzer Hauptbahnhof von einem Umweltaktivisten überreicht wurde.
Volker Wissing mit einem "9-Euro-Ticket", das ihm im Mainzer Hauptbahnhof von einem Umweltaktivisten überreicht wurde.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times20. Juli 2022

Verkehrsminister Volker Wissing sieht bei einem Nachfolgeangebot für das 9-Euro-Ticket nicht den Bund in der Pflicht. „Ich kann ein Ticket gar nicht gestalten, sondern das müssen die Länder machen“, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Als er das Ticket vorgeschlagen habe, sei dies mit Empörung von den Ländern kritisiert worden. „Und jetzt sind alle ganz begeistert und wollen das dauerhaft haben. Jetzt muss man schauen, wie die Länder das finanzieren wollen.“

„Ich kann ja nicht von Bundesseite plötzlich den ÖPNV organisieren, die Preisgestaltung vorgeben oder die Tickets vorgeben“, sagte Wissing. Das sei in der Verfassung „anders vorgesehen“. Dass der Bund „einmalig“ für drei Monate das Neun-Euro-Ticket finanziert habe, sei ein „Einsparvorschlag“ vor dem Hintergrund der Abmilderung der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs gewesen. Auch dieser sei indessen nur mit Zustimmung des Bundesrats möglich gewesen.

Das 9-Euro-Ticket gilt deutschlandweit im Nahverkehr und ist bis einschließlich August befristet. Wissing hatte zuletzt in Aussicht gestellt, dass bis Ende des Jahres oder Anfang 2023 ein Nachfolgeangebot entwickelt werden könnte.

Unter anderem gibt es Vorschläge für ein 365-Euro-Jahresticket oder einen 69-Euro-Monatsfahrschein. Kritische Stimmen meinen hingegen, Investitionen in den Ausbau des Nahverkehrs seien langfristig wichtiger für dessen Attraktivitätssteigerung. Wissing hatte mehrfach betont, dass die Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs Ländersache sei. (dpa/afp/red)



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