„Verstörendes Signal“: Absage von Buchlesung über Chinas Staatschef sorgt für Kritik

Das Leibniz-Konfuzius-Institut in Hannover sagte die Vorstellung der Biografie über Chinas Staatschef Xi Jinping ab – nach Angaben des Verlags auf Druck aus Peking.
Von 26. Oktober 2021

Der Journalist und Autor Stefan Aust und der China-Experte Adrian Geiges wollten an diesem Mittwoch ihr gemeinsames Buch „Xi Jinping – der mächtigste Mann der Welt“ an der Universität Duisburg vorstellen.

Die Reaktion Pekings: Die Lesung wurde abgesagt, das veranstaltende Konfuzius-Institut hat die Anweisung erhalten, dass diese Lesung auf keinen Fall stattfinden dürfe. Laut einer Mitteilung des Piper Verlags soll China Druck auf die Konfuzius-Institute an den Universitäten Duisburg und Hannover, wo die Veranstaltung via Livestream an die Leibniz-Universität übertragen werden sollte, ausgeübt haben.

Der Generalkonsul Chinas in Düsseldorf, Feng Haiyang, hat sich demnach eingeschaltet, um die Lesung zu unterbinden. Die Veranstaltung sollte via Livestream auch an der Leibniz-Universität in Hannover zu sehen sein. Nach Angaben des Piper Verlags soll dort die Tongji-Universität Shanghai interveniert haben, die das in Hannover ansässige Konfuzius-Institut mitbetreibt.

Machtbeweis aus Peking

„Über Xi Jinping kann man nicht mehr als normalen Menschen reden, er soll jetzt unantastbar sein und unbesprechbar“, begründete eine Mitarbeiterin der Konfuzius-Institute die Absagen. Gleichzeitig betonte sie, dass dies jedoch nicht die Position der deutschen Konfuzius-Institute und ihrer chinesischen Partner sei. Vielmehr hätten diese im Reich der Mitte „Druck von ganz oben“ bekommen.

Die Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg sieht in der Absage ein „beunruhigendes und verstörendes Signal“.

Der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur und heutige Welt-Herausgeber Stefan Aust sagte dazu: „Ich bin außerordentlich überrascht. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es Druck aus Peking gibt, um eine Veranstaltung mit uns und über unser Buch zu verhindern. Das Buch ist eine sehr nüchterne und sachbezogene Darstellung der Karriere von Xi Jinping, durchaus kritisch, aber sachlich.“

Co-Autor Adrian Geiges, der von 2004 bis 2008 Peking-Korrespondent des „Stern“ war, betonte, dass die Biografie die Volksrepublik sehr differenziert darstelle.

„Beunruhigender Eingriff in unsere Wissenschafts- und Kulturfreiheit“

Einer Sprecherin der Leibniz-Universität zufolge sei die Universität „in keiner Weise“ und „zu keinem Zeitpunkt“ über die Planung der Veranstaltung ihres Kooperationspartners, des Leibniz-Konfuzius-Instituts, informiert oder in die Absage eingebunden worden.

Die Absage sei nicht akzeptabel, befremdlich und unverständlich. Jeglicher Versuch der politischen Einflussnahme auf Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit der Leibniz-Universität durch ausländische Regierungen sei strikt zurückzuweisen. Auch die Hochschulleitung in Duisburg-Essen will zeitnah das Gespräch mit dem Direktorium des Leibniz-Konfuzius-Instituts suchen, so der dortige Rektor Ulrich Radtke.

Als Zeichen des Entgegenkommens lädt die Leibniz-Universität Hannover die Autoren und den Piper Verlag ein, dort die Lesung durchzuführen. „Dies wäre der Hochschulleitung eine Freude und Ehre und Ausdruck unseres Leitbildes als Leibniz Universität.“

Zwischenzeitlich hat sich auch die Politik eingeschaltet. Der FDP-Abgeordnete Lars Alt etwa bezeichnete die chinesische Intervention als „beunruhigenden Eingriff in unsere Wissenschafts- und Kulturfreiheit.“ Bedenklich sei vor allem der Grad chinesischer Kontrolle auf die Geschäftsführung der Konfuzius-Institute.

Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) wiederum brachte die Lage so auf den Punkt: „In Deutschland herrschen Wissenschafts- und Meinungsfreiheit. Jeder, der bei uns lebt und lehrt, sollte sich dessen bewusst sein. Daher ist die Absage der Vorlesung an den beiden Konfuzius-Instituten nicht akzeptabel.“



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