Huml zu Ausgangssperren in Bayern: „Das öffentliche Leben muss noch stärker eingeschränkt werden“

In Bayern gelten seit Mitternacht die ersten flächendeckenden Ausgangsbeschränkungen. Laut Innenminister Herrmann werden sie weitgehend eingehalten.
Epoch Times21. März 2020

Die Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden nach Angaben von Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) bislang weitestgehend eingehalten.

„Die allermeisten halten sich daran“, sagte Herrmann am Samstag im Bayerischen Rundfunk. Es habe „da und dort“ noch ein paar Gruppen von Jugendlichen gegeben, die in der Öffentlichkeit kleinere Partys veranstaltet hätten. „Die sind dann von der Polizei nach Hause geschickt worden.“ Insgesamt seien in der vergangenen Nacht keine besonderen Probleme aufgetaucht.

Die Polizei werde den ganzen Tag über kontrollieren, ob sich die Menschen an die verfügten Maßnahmen halten. Das Arbeitsleben solle nicht eingeschränkt werden, ansonsten solle aber das öffentliche Leben „soweit wie möglich“ reduziert werden, sagte Herrmann.

Bayern sowie das Saarland hatten am Freitag noch vor dem Corona-Krisentreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Sonntag Ausgangsbeschränkungen erlassen.

Derzeit könne niemand sagen, wann die Beschränkungen wieder aufgehoben würden, sagte Herrmann. „Wir hoffen, dass wir in den nächsten 14 Tagen erleben können, dass die Zahl der Neu-Infektionen zurückgeht. Aber im Moment weiß das natürlich keiner.“

Gesundheitsministerin kündigt verschärfte Maßnahmen an

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml sagte im Hinblick auf die seit heute (21.3., 0:00 Uhr) vorläufige Ausgangsbeschränkung am Samstag: „Damit ist das Verlassen der eigenen Wohnung nur noch bei triftigen Gründen erlaubt – insbesondere zur Ausübung des Berufs. Außerdem ist das Einkaufen etwa von Lebensmitteln und Getränken sowie der Arztbesuch weiter möglich. Erlaubt sind auch Spaziergänge und Sport an der frischen Luft – allerdings nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes. Eine Gruppenbildung an öffentlichen Plätzen darf es nicht mehr geben.“

Huml betonte: „Bis heute hatten wir darauf gesetzt, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger freiwillig auf private Kontakte verzichten. Aber dies ist leider nicht im notwendigen Ausmaß geschehen. Zugleich stieg die Zahl der Coronavirus-Fälle deutlich an. Deshalb führt nun kein Weg daran vorbei, das öffentliche Leben noch stärker einzuschränken.“

Laut Meldung des Robert-Koch-Institutes (21.3., 0:00 Uhr) gibt es Bayern 2.960 Coronavirus-Fälle. Das sind 559 mehr als am Vortag.

Besuchsverbote und Schließung von Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen

Die Ministerin fügte hinzu: „Insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen müssen verstärkt geschützt werden.“ Deshalb gelte ab sofort, dass jeglicher Besuch in Altenheimen und Krankenhäusern untersagt wird.

„Wir wollen dadurch einen möglichst umfassenden Schutz gewährleisten und verhindern, dass Infektionen in die Altenheime und Krankenhäuser getragen werden. Ausnahmen sind aber in wichtigen Fällen weiterhin möglich – etwa beim Besuch von Kindern oder bei der Versorgung von Sterbenden.“

Huml kündigte ferner an, dass in Kürze sämtliche Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen im Freistaat Bayern geschlossen werden sollen. Für den Fall, dass die betroffene Person keine anderweitige Versorgung, Betreuung und Pflege durch beispielsweise Verwandte oder durch die Beauftragung eines ambulanten Pflegedienstes erhalten kann, soll ein Notbetreuungsdienst in den jeweiligen Einrichtungen eingerichtet werden.

Die Ministerin danke den Pflegekräften für ihren Einsatz und sagte: „Die ambulanten Pflegedienste arbeiten natürlich weiter. Die Versorgung der Pflegebedürftigen muss gewährleistet sein.“ (pr/afp/sua)

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