Von der Leyen fordert starke Nato angesichts globaler Herausforderungen

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat ein klares Bekenntnis zur Nato abgelegt.
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Von der Leyen auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2019.Foto: THOMAS KIENZLE/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Februar 2019

Zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ein klares Bekenntnis zur Nato und zur Partnerschaft mit den USA abgelegt.

„Unsere Partnerschaft macht stark – und sie stärkt unsere Souveränität“, sagte von der Leyen am Freitag laut vorab verbreitetem Redetext zu Beginn der Konferenz an der Seite ihres britischen Kollegen Gavin Williamson. Die Nato bleibe „für unsere Sicherheit die erste Wahl“ – als militärische und politische Allianz. Das gelte insbesondere angesichts der „Wiederkehr der Konkurrenz großer Mächte“.

Von der Leyen rief zu mehr Ausgeglichenheit im transatlantischen Bündnis auf. „Der amerikanische Ruf nach mehr Fairness in der Lastenteilung (…) ist berechtigt.“ Die USA pochen darauf, dass alle Nato-Staaten mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.

Die Ministerin verwies auf die Erhöhung der Verteidigungsausgaben der EU-Länder. Der deutsche Verteidigungshaushalt sei seit 2014 nach Nato-Kriterien um zwei Drittel gestiegen. Die Bundesregierung halte darüber hinaus am Zwei-Prozent-Ziel fest.

Fairness im Bündnis gelte aber auch „für die politische Entscheidungsfindung“, sagte von der Leyen insbesondere mit Blick auf die Afghanistan-Mission „Resolute Support“, an der die Bundeswehr beteiligt ist. „Für unsere Missionen pflegen wir den Grundsatz: Gemeinsam rein, gemeinsam raus.“

USA wollen ihre Truppen aus Afghanistan abziehen

Das Bundeskabinett hatte erst diese Woche beschlossen, das Mandat der Bundeswehr um ein weiteres Jahr zu verlängern. Die Mandatsverlängerung kommt zu einer Zeit, in der in Afghanistan die Sorge wächst, die USA könnten ihre Truppen abziehen, bevor ein langfristiger Frieden mit den Taliban erreicht ist.

US-Präsident Donald Trump will rund die Hälfte der in Afghanistan stationierten 14.000 US-Soldaten abziehen. Der amtierendes US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan sagte jedoch beim Nato-Verteidigungsrat am Donnerstag, es werde „keine einseitige Truppenreduzierung“ geben.

Als eine weitere Bewährungsprobe der Nato nannte von der Leyen den INF-Abrüstungsvertrag, aus dem die USA Anfang Februar ihren Rückzug erklärt haben, weil sie Russland dessen Verletzung vorwerfen. „Entscheidend ist, dass wir Verbündete gemeinsam vorgehen. Nur so gewinnen wir alle an Überzeugungskraft und Legitimität“, sagte die Ministern.

Es müsse alles dafür getan werden, die „Substanz des Vertrags zu erhalten“. Derzeit werde aber auch geprüft „welcher kluge Mix an Maßnahmen zu ergreifen sein wird, wenn Russland nicht beidreht“.

An der 55. Münchner Sicherheitskonferenz nehmen bis Sonntag rund 600 internationale Vertreter teil, darunter etwa drei Dutzend Staats- und Regierungschefs und mehr als 80 Minister. (afp)



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