„Von langer Hand“ geplant: Schäuble bereitete die Kandidatur seines Freundes Friedrich Merz mit vor

Bundestagspräsident Schäuble hat die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz offenbar "von langer Hand" mit vorbereitet und befördert.
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Friedrich MerzFoto: JENS BUTTNER/AFP/Getty Images
Epoch Times2. November 2018

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz einem Medienbericht zufolge „von langer Hand“ mit vorbereitet und befördert.

Schäuble habe seinem Freund Merz schon seit geraumer Zeit geraten, sich auf die Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende vorzubereiten, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Schäuble habe den früheren Unionsfraktionschef zudem im dem Vorhaben bestärkt.

Einen Tag nach dem schlechten Abschneiden der CDU bei der Hessen-Wahl hatte Merkel am Montag mitgeteilt, sich bei dem CDU-Parteitag im Dezember nicht als Parteivorsitzende zur Wiederwahl zu stellen. Daraufhin erklärten CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der seit Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogene Merz, sich um die Nachfolge zu bewerben.

Dem „Spiegel“ zufolge riet Schäuble dem früheren Widersacher Merkels, er müsse spätestens bis zum Nachmittag am Tag der Hessen-Wahl für sich geklärt haben, ob er antreten wolle. Zudem verschaffte Schäuble Merz demnach Termine, um seine Kandidatur in christdemokratischen Kreisen in Deutschland und Europa vorzubereiten und seine Chancen auszuloten.

Schäuble habe etwa ein Treffen mit dem Vorsitzenden des europäischen konservativen Parteienbündnisses EVP, Joseph Daul, Mitte Oktober in Brüssel unterstützt, heißt es in dem Bericht weiter. Der Franzose Daul habe im Anschluss an das Treffen mit Merz die Kanzlerin über die Absichten des 62-Jährigen informiert.

Dem „Spiegel“ zufolge beriet sich Merkel schon während ihres Sommerurlaubs Ende Juli mit ihrer Vertrauten Annette Schavan darüber, zu welchem Zeitpunkt sie notfalls den CDU-Vorsitz aufgeben könnte. Kramp-Karrenbauer erfuhr hingegen erst am Montagvormittag von Merkels Entscheidung, berichtete das Magazin. Noch am späten Sonntagabend habe ihr Merkel versichert, dass sich ihre Haltung zur Frage der Trennung von Parteivorsitz und Kanzleramt nicht geändert habe. (afp)



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