Waffenstillstand gefordert – Deutschland sagt zehn Millionen Euro mehr für Syrien zu

Außenminister Sigmar Gabriel sagte zehn Millionen Euro zusätzlich für Hilfsmaßnahmen in Syrien zu.
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Sigmar Gabriel.Foto: Silas Stein/dpa
Epoch Times22. Februar 2018

Angesichts der eskalierenden militärischen Auseinandersetzungen in Syrien hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Waffenstillstand sowohl für die Region Ost-Ghuta bei Damaskus als auch für das Kurdengebiet Afrin gefordert.

Angesichts der „humanitären Katastrophe“ in Ost-Ghuta, wo rund 400.000 Menschen von syrischen Regierungstruppen eingekesselt sind, sagte Gabriel am Donnerstag in Berlin zusätzliche humanitäre Soforthilfe Deutschlands von zehn Millionen Euro zu.

Deutschland leiste seit langem humanitäre Hilfe für die Menschen in Syrien, „aber die erste und wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass ein Waffenstillstand herbeigeführt wird“, hob Gabriel nach einem Gespräch mit seinem Schweizer Amtskollegen Ignazio Cassis weiter hervor.

Seit 2012 hat Deutschland für die Menschen in Syrien demnach bereits humanitäre Hilfe von 2,2 Milliarden Euro bereitgestellt.

Öffnung humanitärer Korridore gefordert

„Wir unterstützen alle Bemühungen für einen Waffenstillstand in Afrin und in Ost-Ghuta“, sagte Gabriel. Um Hilfen für die Menschen in Ost-Ghuta zu ermöglichen, sei von deutscher Seite auch Kontakt zu „denjenigen, die an dem Konflikt beteiligt sind“, aufgenommen worden. Neben den syrischen Regierungstruppen und ihren Verbündeten sind dies vorwiegend islamistische Rebellen.

Bei den Kontakten gehe es auch um die Öffnung humanitärer Korridore „wenigstens für die Schwächsten“, also besonders zur Versorgung der Kinder, sagte Gabriel. Er verwies auf dramatische Appelle der in dem Gebiet aktiven Organisation Kinderhilfsorganisation und des Roten Kreuzes.

Afrin wird von der Türkei angegriffen

Das Kurdengebiet Afrin wird seit Wochen von türkischen Streitkräften angegriffen. Es sei auch dort wichtig, „die militärischen Auseinandersetzungen zu stoppen“, sagte der deutsche Außenminister. Er äußerte die Hoffnung, dass Gespräche zwischen der Türkei und den mit der kurdischen YPG-Miliz verbündeten USA dazu beitragen könnten.

Auch Cassis bekannte sich zu weiterer Unterstützung für die Menschen in Syrien. Die Schweiz sei bereit, „überall wo es notwendig ist, humanitäre Hilfe anzubieten“. „Da sind wir dabei, das gehört zu unserer Tradition“, sagte der Schweizer Außenminister. (afp)



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