Waldbrand bei Berlin unter Kontrolle: Evakuierung von Orten aufgehoben – Beweise sprechen für Brandstiftung

Die Feuerwehr hat den riesigen Waldbrand bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin unter Kontrolle. Die Bewohner der Ortschaften Tiefenbrunnen und Klausdorf konnten am Samstagabend in ihre Häuser zurückkehren.
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Leichter Brandgeruch trieb von Treuenbrietzen bis nach Berlin. Es gebe zwar noch keine Entwarnung, "aber eine deutliche Entspannung der Lage", teilte die Polizei in der Nacht zu Sonntag mit.Foto: Christian Pörschmann/dpa
Epoch Times26. August 2018

Die Feuerwehr hat den riesigen Waldbrand bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin unter Kontrolle. Es gebe zwar noch keine Entwarnung, „aber eine deutliche Entspannung der Lage“, teilte die Polizei in der Nacht zu Sonntag mit. Rund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei waren weiter vor Ort. Die Bewohner der Ortschaften Tiefenbrunnen und Klausdorf konnten am Samstagabend in ihre Häuser zurückkehren.

In der Nacht zum Samstag sei es gelungen, das Feuer in den Griff zu bekommen, sagte der Vize-Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU). Derweil brach am Samstag ein weiteres Feuer östlich der Autobahn A9 nahe Beelitz-Heilstätten aus. Zu dessen Bekämpfung wurden teilweise Löschfahrzeuge aus der Region Treuenbrietzen abgezogen. Der Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden.

Der Waldbrand bei Treuenbrietzen war am Donnerstag ausgebrochen und hatte sich auf bis zu 400 Hektar ausgebreitet. Rund 500 Menschen aus drei Orten mussten ihre Häuser verlassen. Am Freitagmittag konnten bereits die Bewohner von Frohnsdorf wieder nach Hause, am Samstagabend wurde dies auch den Einwohnern von Tiefenbrunnen und Klausdorf erlaubt. Die Bundeswehr pflügte mit einem Panzer einen Sicherheitsstreifen um Klausdorf.

Nach Angaben der Polizei waren in dem teilweise mit Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg verseuchten Gebiet am Freitag zeitweise 600 Helfer im Einsatz, um das Feuer einzudämmen. Unterstützt wurden sie von zwei Löschhubschraubern der Bundespolizei und der Bundeswehr sowie zwei Wasserwerfern der Polizei. Auch Löschpanzer einer privaten Spezialfirma waren vor Ort.

Der Fund zweier Panzergranaten hat die Löscharbeiten der Feuerwehrleute erschwert. Ein Panzer der Bundeswehr hatte in der Nacht zu Sonntag den Munitionsfund im Waldbrandgebiet in Treuenbrietzen nahe Potsdam freigelegt, wie ein Sprecher der Einsatzleitung am Sonntag sagte.

16 Kräfte des Kampfmittelräumdienstes seien im Einsatz gewesen, um die Munitionsreste zu sichern und zu entfernen. Die Feuerwehr musste ihre Löscharbeiten unterbrechen. Noch in der Nacht konnten die Granaten entfernt werden. „Wir sind nun dabei, die Wege in dem betroffenen Gebiet wieder für die Feuerwehr zugänglich zu machen“, sagte der Sprecher am Sonntagmittag. Bei dem Waldbrand südlich von Berlin schneiden Panzer der Bundeswehr Schneisen in den Wald, damit die Feuerwehrleute besser an die Glutherde herankommen.

Die Brandursache war zunächst unklar. Wie der Landkreis am Freitagabend mitteilte, sprechen inzwischen aber „alle Hinweise“ dafür, dass das Feuer durch Brandstiftung entstanden sein könnte. Die Rauchwolken des Waldbrandes zogen am Wochenende bis nach Berlin. Die Feuerwehr riet in den betroffenen Stadtteilen im Süden der Hauptstadt dazu, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Anhaltspunkte für eine Gesundheitsgefährdung lägen nicht vor.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des heißen Sommers war die Waldbrandgefahr in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Brandenburg mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern ist besonders bedroht.  (afp)



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