Waldbrand bei Fichtenwalde in Brandenburg wohl erst in einigen Tagen gelöscht

Die endgültige Brandbekämpfung wird laut Kreisverwaltung Fichtenwalde noch mehrere Tage dauern, die Feuerwehr verhindert derzeit ein weiteres Ausbreiten des Feuers. Es sind Löschpanzer und Bundeswehr-Hubschrauber im Einsatz, der Feuerwehrverband mahnt zu Besonnenheit.
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Symbolbild.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. Juli 2018

Nach Angaben der örtlichen Feuerwehr und des Kreises Potsdam-Mittelmark waren die Flammen bei Finsterwalde in dem teilweise durch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg verseuchten Gebiet zwar unter Kontrolle, jedoch längst nicht gelöscht. Die Helfer setzten unter anderem einen speziellen Löschpanzer ein, um Schneisen in den brennenden Wald zu schlagen.

„Es wird noch mehrere Tagen dauern, bis der Brand endgültig gelöscht ist“, teilte die Kreisverwaltung mit. Der Feuerwehr zufolge wurden die Löscharbeiten in dem Waldgebiet unmittelbar an einem Autobahnkreuz südwestlich von Potsdam durch die Munition „massiv verlangsamt“. Das Feuer sei derzeit an einem durch das Gebiet verlaufenden Radfernwanderweg gestoppt worden und breite sich nicht weiter aus, teilte sie mit.

Weiterer Waldbrand bei Altena in NRW

Wegen anhaltender Hitze und Trockenheit ist die Waldbrandgefahr in Deutschland extrem hoch, in dem von Kiefernwäldern bedeckten Gebieten Brandenburgs gilt die höchste Gefahrenstufe. Auch im nordrhein-westfälischen Altena bekämpften Feuerwehrleute am Freitag weiterhin einen Waldbrand. 300 Helfer waren dort damit beschäftigt, Flammen an einen unzugänglichen Berghang zu löschen.

Der Deutsche Feuerwehrverband mahnte zu Besonnenheit. Das Waldbrandgeschehen in Deutschland  werde sich „in Grenzen halten“, erklärte Verbandspräsident Hartmut Ziebs in Berlin. Angesichts der extremen Hitze sei der Ausbruch von Feuern zu erwarten gewesen. Die Feuerwehr sei mit einem flächendeckenden System aber gut aufgestellt und könne schnell massiv eingreifen.

200 Feuerwehrleute über Nacht im Einsatz

Rund 200 Feuerwehrleute waren die Nacht über in dem Gebiet im Einsatz. Unterstützt wurden die Löscharbeiten durch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr, die Löschwasser über dem Feuer abwarfen. Auch ein Wasserwerfer der Polizei sowie ein schwerer Löschpanzer einer Spezialfirma kamen zum Einsatz.

Panzer und Hubschrauber dienten nach Angaben des Kreises dazu, die Flammen in der für die Einsatzkräfte gesperrten potenziell munitionsbelasteten Kernzone des Brandgebiets zu bekämpfen. Laut Feuerwehr diente der Panzer außerdem dazu, eine Gaspipeline zu schützen und Schneisen in den Wald zu schlagen. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh.

Wegen der Autobahnsperrungen gab es lange Staus. Schwierig gestaltete sich auch die Löschwasserversorgung. Laut Feuerwehr musste unter anderem eine fast fünf Kilometer lange Schlauchleitung installiert werden.

Mecklenburg-Vorpommern sperrt die Wälder in zwei Landkreisen

Auch aus anderen Bundesländern meldeten die Feuerwehren verstärkt Flächen-, Acker-, Heuballen- und Waldbrände, die jedoch schnell gelöscht wurden. Betroffen waren unter anderem Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. In einigen Fällen ging die Polizei von Brandstiftung aus. Das Land Mecklenburg-Vorpommern sperrte wegen der hohen Brandgefahr am Freitag die Wälder in zwei kompletten Landkreisen für Besucher.

Angesichts des Waldbrandrisikos forderten die Grünen im Bundestag mehr Investitionen in Vorbeugung und Spezialausrüstung. Wegen Klimaveränderungen werde die Gefahr in Deutschland vermutlich zunehmen, erklärte Bundeschefin Annalena Baerbock am Freitag in Berlin. Notwendig seien „bundesländerübergreifende Katastrophenpläne“, Fachleute und „gute Ausrüstung zum Beispiel mit Löschflugzeugen“.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte angesichts verheerender Waldbrände in Griechenland und Schweden eine Debatte über mögliche Defizite in Deutschland begonnen. Der Feuerwehrverband wies Forderungen nach Löschflugzeugen aber zurück. Diese seien hierzulande nicht effektiv einsetzbar, weil größere Wasserflächen zum Auftanken fehlten.

Verbandspräsident Ziebs sprach sich allerdings für mehr schwere Hubschrauber aus, die mit großen Wassertanks ausgestattet werden können. Bisher verfüge nur die Bundeswehr über solche Maschinen. Katastrophale Waldbrände wie jüngst in Griechenland mit mindestens 82 Toten seien aber kaum möglich, betonte er. Die Vegetation sei anders. Zudem würden in Wäldern systematisch Brandschneisen angelegt – und die Feuerwehrdichte sei sehr hoch.

(afp)



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