Warendorf/NRW: IS-Kämpfer (30) durch GSG 9 verhaftet – Tadschike kam aus Syrien nach Deutschland

Allen Polizeidienststellen wurde Schweigen auferlegt, nur der Generalbundesanwalt dürfe Auskunft erteilen. Gegen den 30-jährigen Verdächtigen aus Tadschikistan liegt seit dem 10. Juni ein Haftbefehl des Bundesgerichtshofs vor. Festgenommen wurde er allerdings erst am Dienstagmorgen, den 21. Juni.
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Symbolbild GSG 9-EinsatzFoto: Sean Gallup/Gettyimages
Epoch Times23. Juni 2016

Der Mann wurde bei einem Behördengang im Warendorfer Kreishaus durch die Spezialeinheit GSG 9 verhaftet. Zeitgleich wurde die Wohnung der Familie in der 20.000-Einwohner-Stadt Ennigerloh, die sie schon kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland bezog, gestürmt.

Aus dem Haus wurden zahlreiche Gegenstände, wie Computer und Zubehör abtransportiert. Ein Augenzeuge berichtete, dass ihm der Mann nicht so ganz geheuer vorkam. Er sei immer nach Dortmund (70 Kilometer entfernt) in die Moschee gefahren, obwohl es in der Nähe auch Moscheen gebe. Am Fahrradanhänger für den Kindertransport habe auch ein kleiner Wimpel in Form einer schwarzen Flagge gehangen.

"Aber sonst war er immer freundlich, wenn man ihm begegnet ist", so der Zeuge.

Türkei als "sicheres" Tor nach Syrien?

Der Tadschike (30) reiste offenbar im April 2015 aus seiner Heimat Tadschikistan, nördlich von Afghanistan und westlich von China, über einen Umweg in die Türkei und von dort nach Syrien.

Nicht der direkteste, aber vielleicht für Terroristen der sicherste Weg: Tadschikistan - Türkei - SyrienNicht der direkteste, aber vielleicht für Terroristen der sicherste Weg: Tadschikistan – Türkei – SyrienFoto: Openstreetmap

Hier hatte er sich, so der Vorwurf der Generalbundesanwaltschaft, dem IS als Kämpfer angeschlossen. In Videobotschaften habe der Mann seine Landsleute und andere dazu aufgerufen, in das "Herrschaftsgebiet" des Islamischen Staates zu reisen und dort für die Terrororganisation zu kämpfen, berichtete die Online-Version der Lokalzeitung "Die Glocke".

Spätestens Anfang September 2015 sei der Tadschike dann von Syrien aus in die Bundesrepublik gekommen, direkt in den Kreis Warendorf, so der Generalbundesanwalt. Gestern wurde der IS-Mann dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt und Untersuchungshaft angeordnet.

Das Kleinkind des IS-Kämpfers befindet sich derzeit in Obhut des Jugendamtes Warendorf, seine Frau wird in einem nicht näher bezeichneten Krankenhaus im Kreis Warendorf behandelt. Sie befand sich zum Zeitpunkt der Wohnungsstürmung nicht in dem Haus. Der Mann hatte schon seit einiger Zeit unter Beobachtung gestanden, berichtet die "Glocke" in ihrer Druckausgabe. (sm)



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