Weise will Handys zur Identifizierung von Flüchtlingen nutzen – „Gefälschte Papiere bedeuten nicht immer Betrug“

Der Beauftragte der Bundesregierung für das Flüchtlingsmanagement Weise sagte in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus: "Das Handy kann für die Identifizierung einen entscheidenden Zugang bedeuten. Technisch gibt es da Möglichkeiten, die zum Teil schon gesetzlich anwendbar sind."
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Deutschland wird zum gelobten Land für unzählige Migranten.Foto: Matt Cardy/Getty Images
Epoch Times6. Januar 2017

Der Beauftragte der Bundesregierung für das Flüchtlingsmanagement, Frank-Jürgen Weise, hat sich dafür ausgesprochen, die Handys von Flüchtlingen stärker zur Überprüfung der Identität heranzuziehen.

Weise sagte in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus: „Das Handy kann für die Identifizierung einen entscheidenden Zugang bedeuten. Technisch gibt es da Möglichkeiten, die zum Teil schon gesetzlich anwendbar sind.“

Weise beklagte zugleich, dass es bei der Erfassung von Flüchtlingen noch technische Probleme gebe. „Die 600 Ausländerbehörden in Deutschland haben unterschiedliche Software. Das soll jetzt erst vereinheitlicht werden“, sagte er. Der bisherige Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) warnte zugleich vor einer Pauschalverurteilung von Geflüchteten mit gefälschten Papieren.

„Gefälschte Papiere bedeuten nicht immer, dass es sich um Betrüger handelt. In einigen Ländern kann man überhaupt nur ohne oder mit gefälschten Dokumenten fliehen“, gab er zu bedenken. Er fügte aber hinzu: „Andererseits: Manchmal hören wir, die Papiere seien vernichtet worden.

Bei der Ausländerbehörde aber, wo es ums Geld geht, waren sie vorhanden. Übrigens bringen die meisten Asylbewerber irgendwelche Dokumente wie Führerscheine etc. mit, wenn auch nicht unbedingt einen Pass. Wir entwickeln jetzt ein Spracherkennungsverfahren, das typische Dialekte und so weiter erkennen kann. Damit kann die Herkunft und Identität der Personen deutlich besser festgestellt werden.“ (dts)



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