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Verpflichtende ePA-Nutzung rückt näher

Weitere Pannen bei ePA und E-Rezept – was sagt das Gesundheitsministerium?

Technische Störungen belasten die Einführung der elektronischen Patientenakte. Dennoch hält das Gesundheitsministerium am geplanten Rollout fest.

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In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Störungen bei der elektronischen Patientenakte. (Archivbild).

Foto: Daniel Karmann/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept – zentrale Projekte des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für die digitale Gesundheitsversorgung in Deutschland – sind in den vergangenen Wochen immer wieder von technischen Störungen betroffen gewesen. Das wurde am Freitag, 6. Juni, während der Regierungspressekonferenz deutlich, bei der sich auch das BMG kritischen Nachfragen stellen musste.
Seit Mitte Mai kam es zu wiederholten Ausfällen der Telematikinfrastruktur (TI), der Plattform für Gesundheitsanwendungen in Deutschland, die auch die ePA und das E-Rezept betrafen. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Sören Haberlandt, räumte ein, dass es diese Störungen gegeben habe, betonte jedoch: „Aktueller Stand ist, dass die Störungen derzeit alle behoben sind. Es gibt gerade keine aktiven Störungen.“

Ministerium: Kein Strukturproblem

Auf die Frage, ob es sich dabei um ein systemisches Problem handle, sagte Haberlandt, dass die Probleme auf einzelne Anbieter oder Hersteller von TI-Komponenten zurückzuführen seien, nicht auf die Struktur insgesamt. Er verwies mehrfach auf die gematik, die als Bundesunternehmen im Auftrag des BMG die TI betreibt: „Wenn es um Details geht, muss ich Sie sich aber an die gematik verweisen. Ich kann dazu nichts Konkretes sagen.“
Die gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) ist die zentrale Organisation in Deutschland, die für den Aufbau, den Betrieb und die Weiterentwicklung der TI im Gesundheitswesen verantwortlich ist. Sie wurde 2005 gegründet, wird zu 51 Prozent durch die Bundesrepublik gehalten und spielt eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

BMG: Bundesweiter Rollout nicht in Gefahr

Besonders in der Kritik stand der Ausfall sogenannter Schlüsselserver, die von IBM betrieben werden. Diese waren in den vergangenen Wochen mehrfach nicht erreichbar, was teilweise zur kompletten Nichtverfügbarkeit der ePA führte. Die Tatsache, dass eine so zentrale Komponente in privater Hand liege und offensichtlich nicht stabil betrieben werden könne, sorgte für Unverständnis bei den Fragestellern.
Trotz der wiederholten technischen Probleme sehe das Ministerium den geplanten Beginn der bundesweiten verpflichtenden Nutzung der ePA für Praxen, Krankenhäusern und Apotheken ab Oktober nicht in Gefahr. „Soweit ich weiß, halten wir am derzeitigen Rollout-Plan fest. Es gibt darin keine Änderung“, so Haberlandt.

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