Hochwasser auf dem Rhein – Mildes Wetter im Süden – Eisregen und Schneefälle im Norden

Mildes frühlingshaftes Wetter im Süden, dazu Hochwasser. Für die Mitte und den Norden Deutschlands zeichnet sich zum Wochenende eine heikle Lage ab – laut Wetterdienst möglicherweise: "eine dreifache UNWETTERLAGE durch starken Schneefall, Verwehungen und Glatteis".
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Am 3. Februar 2021 in Bonn am Rhein.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2021

Wegen des Hochwassers fahren auf dem Rhein kaum noch Schiffe. Offiziell war der Verkehr am Mittwochnachmittag zwar noch nicht eingestellt, weil die Marke von 8,30 Metern in Köln noch nicht erreicht wurde.

Faktisch gehe aber kaum noch ein Binnenschiffer das Risiko ein, sagte eine Sprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein. „Ein Containerschiff hat auch bei 8,22 Metern schon ein sehr großes Problem, unter den Brücken herzufahren.“

Die Kölner Hochwasserschutzzentrale hält es für möglich, dass die kritische Marke von 8,30 Metern am Donnerstag überschritten wird. Hundertprozentig könne man das nicht voraussagen. „Das ist Natur“, sagte eine Sprecherin. Mit einem Fallen des Wasserstandes wird erst ab Anfang nächster Woche gerechnet.

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Frachtschiff fährt sich unter Brücke fest

Auf dem Rhein bei Düsseldorf fuhr sich am Mittwoch ein Frachtschiff fest, weil sich der Führer laut Polizei wegen des Hochwassers verschätzt hatte. Das Schiff lief auf Grund und geriet in Schieflage, Wasser drohte einzubrechen. Ein zweites Rheinschiff befreite den Kohlefrachter mit Stahlseilen.

Am Niederrhein wurde die Gemeinde Rees-Grietherort (NRW) durch das Hochwasser von den Zufahrtsstraßen abgeschnitten. Grietherort sei damit vorübergehend zur Insel geworden, sagte der Reeser Ordnungsamtsleiter Frank Postulart. Für die rund 100 Bewohner sei das aber keine ungewöhnliche Situation, sie seien an die Winterhochwasser gewöhnt. Um Menschen zur Arbeit zu bringen, verkehrt dreimal täglich ein Motorboot der Feuerwehr, zusätzlich gibt es ein Boot für Notfalltransporte.

Hessen: Hochwasserschutzwand musste geöffnet werden

Im hessischen Wiesbaden stieg nach Angaben der Feuerwehr der Lindenbach so stark an, dass am Nachmittag eine Hochwasserschutzwand geöffnet werden musste. Mithilfe von Pumpen soll der Wasserstand demnach nun weiter gesenkt werden.

In den hessischen Hochwassergebieten müssen sich die Menschen wegen des Tauwetters und teils ergiebigen Regens in den kommenden Tagen auf eine weitere Hochwasserwelle einstellen.

Vor allem an den Flüssen Nidda, Kinzig und Fulda rechnete das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie bereits für den Mittwoch wieder mit steigenden Wasserständen – und mit dem Hochwasserscheitel am Donnerstag.

Im Norden und Osten Bayerns steigt die Hochwassergefahr wieder

Ähnlich im Norden und Osten Bayerns: Hier steigt die Hochwassergefahr nach einer Phase der Entspannung zunächst wieder. Grund dafür seien Regen und Tauwetter, teilte der Hochwassernachrichtendienst des bayerischen Landesamtes für Umwelt mit.

Im oberen Maingebiet sind demnach für die Nacht auf Donnerstag Überschwemmungen einzelner Häuser oder von Verbindungsstraßen nicht auszuschließen. Auch die Donau könnte demnach wieder über die Ufer treten, dort wird voraussichtlich die zweite von vier Meldestufen erreicht.

Strammer Winter im Norden

Während sich im Süden das Wetter frühlingshaft mild mit Hochwassergefahr zeigt, herrscht im Norden ein strammer Winter mit Eis und Schneefall.

Für die Mitte und den Norden Deutschlands zeichnet sich zum Wochenende eine Unwetterlage durch Eisregen und starke Schneefälle ab. Gerade bei älteren Menschen tauchen Erinnerungen an den „Katastrophenwinter 1978/79“ auf, wo das Wetter ähnlich zweigeteilt war – im Süden mild, im Norden kalt und mit viel Schnee.

Für die Nordsee sind am Freitag Sturmböen angesagt, während an den Alpengipfeln vom Deutschen Wetterdienst ein Föhnsturm angekündigt wurde. Im Norden fallen bis Sonntagfrüh vermutlich mehr als 10 cm Schnee, gen Westen zu teils 20 cm Neuschnee. Durch den kräftigen Wind werden Schneeverwehungen befürchtet.

Südlich schließt sich eine Zone mit erhöhter Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen an. Das bedeutet laut Wetterdienst möglicherweise:

eine dreifache UNWETTERLAGE durch starken Schneefall, Verwehungen und Glatteis!“

Bis Montag gibt es über Norddeutschland weitere teils ergiebige und länger anhaltende Schneefälle und Verwehungen. Glatteisregen ist wahrscheinlich, ein extremes Unwetter will der Deutsche Wetterdienst nicht ausschließen. (dpa/er)



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