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Trinkgeld als Kartengeld?

Wenn bargeldlos zur Pflicht wird: Gastronomie warnt vor Problemen beim Trinkgeld

Patrick Rothkopf, Präsident der Dehoga, will mehr einfache, leicht umsetzbare gesetzliche Regelungen, die den Alltag vereinfachen. In die andere Richtung gehe jedoch das Vorhaben der Regierung, bargeldlose Zahlungen zur Pflicht zu machen.

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Ein Straßencafé in Potsdam.

Foto: Seqoya/iStock

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Lesedauer: 1 Min.

Patrick Rothkopf, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga NRW, weist auf Nachteile durch Pläne der Bundesregierung hin, die bargeldlose Zahlungen zur Pflicht zu machen will.
Das führe zum einen zu beachtlichen Nebenkosten für den Geldtransfer. Zum anderen gibt es Probleme für das Personal.
„Trinkgeld für die Belegschaft ist in Deutschland grundsätzlich steuerfrei. Unproblematisch sind die Fälle, in denen der Gast der Servicekraft beispielsweise das Trinkgeld direkt in bar gibt.“
Ab dem Moment, in dem der Gastronom involviert sei, weil er das Trinkgeld verteile oder es digital gegeben wird, können Rothkopf zufolge Probleme entstehen.
„Dann fallen dafür nicht nur Kartengebühren an, sondern es wird aus Sicht mancher Finanzämter eventuell als zu versteuernde Einnahme gewertet.“

Einfache, leicht umsetzbare Lösungen gesucht

Viele Cafés und Restaurants sprechen darüber. Rothkopf erklärt: „Eine Kollegin hat mir erzählt, dass sie deshalb für die Belegschaft ein zweites, separates Kartenlesegerät angeschafft hat, mit dem der Gast dann nach dem eigentlichen Bezahlvorgang noch einmal das Trinkgeld zahlen kann. Das kann doch nicht die Lösung sein.“
Rein technisch sei die Möglichkeit, das sauber „in einem Abwasch“ zu verbuchen, seines Erachtens auf jeden Fall kein Problem, so Rothkopf.
Er sieht ein ganz grundsätzliches Problem: Notwendig seien mehr einfache, klare, leicht umsetzbare gesetzliche Regelungen, die den Alltag vereinfachen und nicht zusätzlich erschweren und verunsichern.
„Dafür muss sich allerdings die politische Einstellung zu Unternehmern und Bürgern wieder verändern. Weg vom Alles-regeln-wollen hin zu mehr Vertrauen.“ (dts/red)

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