7 Ministerien sind zu verteilen
Wer als SPD-Minister im Gespräch ist: Pistorius, Klingbeil, Faeser, Miersch
Bei der SPD gibt es verschiedene Politiker, die für Ministerposten nominiert werden können. Einige gelten als weitgehend sicher. Ein Überblick.

Euphorie gebe es keine, trotzdem rechne er mit Zustimmung zur Koalition, sagt SPD-Generalsekretär Matthias Miersch.
Foto: Carsten Koall/dpa
Seit diesem Montag ist bekannt, wer für CDU und CSU dem neuen Bundeskabinett angehören soll. Was noch fehlt, sind die Minister der SPD, die erst am kommenden Montag offiziell nominiert werden sollen.
Dafür sind allerdings schon verschiedene Namen im Gespräch, einige gelten als weitgehend sicher.
Finanzen
Das Finanzressort geht mit großer Wahrscheinlichkeit an SPD-Chef Lars Klingbeil. Der 47-Jährige dürfte zudem Vizekanzler werden.
Trotz des historisch schlechtesten SPD-Ergebnisses bei der Bundestagswahl wurde er seit Februar zur zentralen Figur bei den Sozialdemokraten und sicherte sich auch den Fraktionsvorsitz. Diesen müsste er allerdings bei einem Eintritt ins Kabinett wieder abgeben.
Verteidigung
Amtsinhaber Boris Pistorius dürfte ziemlich sicher sein Amt als Verteidigungsminister behalten. Der 65-Jährige übernahm das Ressort 2023 und machte in den letzten Monaten immer wieder deutlich, dass er gerne weitermachen würde.
Der Niedersachse gilt als der beliebteste Bundespolitiker.

Boris Pistorius wurde auch als SPD-Kanzlerkandidat betrachtet – er lehnte ab.
Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Arbeit und Soziales
Das Ressort mit dem größten Etat im Bundeshaushalt gilt für die Sozialdemokraten als Schlüsselposition. Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas könnte hier auf Hubertus Heil folgen.
Die 56-Jährige wird aber aktuell für alle möglichen Ämter einschließlich des SPD-Parteivorsitzes gehandelt. Ebenfalls als mögliche Arbeitsministerinnen genannt werden SPD-Ko-Chefin Saskia Esken und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping.
Justiz und Verbraucherschutz
Die Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede könnte es an die Spitze des Justizressorts schaffen. Die 37-Jährige Richterin war zuletzt rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mancher hält aber auch die bisherige Bundesinnenministerin Nancy Faeser als neue Justizministerin für möglich.
Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Chancen auf die Leitung des Ministeriums werden der stellvertretenden SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz aus Rheinland-Pfalz eingeräumt. Allerdings gehörte der Umweltschutz bislang nicht zu ihren Kernthemen.
Möglich wäre auch ein Wechsel der derzeitigen Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, die bereits von 2018 bis 2021 Umweltministerin war. Ausgewiesener Umweltexperte ist zudem SPD-Generalsekretär Matthias Miersch.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Amtsinhaberin Svenja Schulze könnte auf diesem Posten blieben – wenn sie nicht Umweltministerin wird. Die 56-Jährige aus Nordrhein-Westfalen ist seit 2021 Leiterin des Ressorts, das die Union eigentlich abschaffen wollte.
Nun könnte sie als Ergänzung zum CDU-geführten Auswärtigen Amt hier auch international sozialdemokratische Akzente setzen. Als mögliche Ministerin genannt wird auch SPD-Ko-Chefin Saskia Esken.
Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Als Favorit für das Ressort gilt der aktuelle Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider. Der 49 Jahre alte Politiker kündigte erst kürzlich an, sein bisheriges Amt nicht mehr weiterführen zu wollen. Der gebürtige Erfurter würde im Bauressort auf Klara Geywitz nachfolgen, falls sie aus dem Kabinett ausscheidet.
(afp/red)
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