Wider die Demografie und die Rechten: FDP-Fraktionsvize Dürr will jährlich 500 000 Einwanderer

In einem Interview mit dem Portal „The Local“ plädiert FDP-Fraktionsvize Christian Dürr für eine jährliche Zuwanderung von 500 000 Menschen nach Deutschland, um die „demografische Zeitbombe“ zu entschärfen. Gelinge dies nicht, werde die radikale Rechte immer stärker.
Titelbild
Polizeibeamte in Bayern kontrollieren einen illegalen Einwanderer aus Eritrea.Foto: GUENTER SCHIFFMANN/AFP/Getty Images
Von 14. Januar 2020

In einem Interview mit dem Portal „The Local“ hat der stellvertretende Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, vor einer „demografischen Zeitbombe“ gewarnt, die Deutschland bedrohe. Deshalb liege der Schlüssel zur Zukunft des Landes in der Einwanderung.

„Wir sind das zweitälteste Land der Welt“, erklärte Dürr, „und wir werden bald eine immense Welle an Verrentungen erleben.“

Deutschlands Geburtenraten seien so niedrig, dass sich das Land ohne Einwanderung zurückentwickeln werde. Gleichzeitig „erzeugt Einwanderung Diversität, und das macht uns im Gegenzug zu einem besseren Land und einer besseren Gesellschaft“.

Einwanderungsmodalitäten seien zu kompliziert

Es sei eine gute Sache, dass die Menschen immer älter würden, führt Dürr weiter aus. Das deutsche Sozialsystem drohe jedoch unter dem Druck einer überalterten Bevölkerung zusammenzubrechen. Das sei bedingt durch den Charakter des Systems:

„Unser Rentensystem beruht auf dem Umlageprinzip: Die derzeit aktiv im Arbeitsprozess stehende Bevölkerung bezahlt direkt in die Rentenkassen, die ihrerseits das Geld an die Rentner verteilt. In den 1950er Jahren funktionierte das auch großartig, aber über die Jahre hinweg hat sich die Balance zwischen Arbeitenden und Rentnern dramatisch zugunsten der Letztgenannten verschoben. Bald wurden Zuschüsse nötig, um die Rentenzahlungen gewährleisten zu können. Derzeit handelt es sich dabei um mehr als 100 Milliarden Euro, etwa ein Drittel des Bundeshaushalts für 2020. Das ist gegenüber künftigen Generationen weder nachhaltig noch fair.“

Um dem demografischen Wandel gegenzusteuern, bedürfe es des Zuzugs von mindestens 500 000 Einwanderern. Es wäre erforderlich, diesen umgehend den Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen, und man müsse sich in engagierterer Weise um Facharbeiter bemühen. Diesbezüglich habe die Regierung versagt. Der Grund dafür liege auch in den komplizierten Einwanderungsbestimmungen:

„Wenn ich Geschichten höre, wie Menschen ein Jahr auf ihren Termin bei der Botschaft warten müssen, wenn sie über die Berge an Papierkram sprechen, die sie durchkämmen müssten, bekomme ich den Eindruck, die Regierung wolle das System so kompliziert wie nur möglich machen. Wir sollten uns stattdessen bei der Zielgruppenansprache von Facharbeitern beispielsweise Kanada zum Vorbild machen.“

„Wenn wir legale Einwanderung nicht ermöglicht, steigt illegale an“

Derzeit würden integrierte und im Arbeitsprozess stehende Einwanderer eher abgeschoben als kriminelle. Auch jüngste gesetzliche Nachbesserungen, um abgelehnten Asylbewerbern einen „Spurwechsel“ zu erleichtern, hätten keinen nennenswerten Beitrag zu einer vernünftigen Einwanderungspolitik geleistet.

Dürr erklärt, man müsse beginnen, zwischen den Gründen für Einwanderung zu differenzieren – Asyl, Schutzsuche, Wirtschaftsmigration. Dies müsse transparent vonstattengehen, sodass nicht nur in Deutschland selbst, sondern in aller Welt deutlich würde, wer dauerhaft hierbleiben könne und wer nicht.

Gelinge dies nicht, werde das unangenehme Folgen haben:

„Wir werden als Land älter werden und sowohl als Gesellschaft als auch als Volkswirtschaft zurückfallen. Je länger wir warten, um uns mit den offenkundigen Problemen zu befassen, umso stärker wird die radikale Rechte werden – wenn wir es verabsäumen, legale Einwanderung zu erleichtern, wird die illegale Einwanderung zunehmen. Dann werden rechte Parteien stärker, und wir werden als Land und als Europäische Union schwächer.“




Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Der Kommunismus vertritt die absolute Gleichheit der Ergebnisse in der Gesellschaft – also einen absoluten Egalitarismus. Dieser Begriff mag vielleicht hochtrabend klingen, sodass viele blind an seine Rechtschaffenheit glauben. Doch gleichzeitig ruft er auch Hass und Neid hervor.

Eine Folge des Egalitarismus ist, dass die Menschen den Erfolg anderer nicht akzeptieren können – wenn diese etwa reicher sind, ein bequemeres Leben führen, eine leichtere Arbeit haben oder ihre Lebensbedingungen einfach besser sind. Alle sollten gleich sein nach dem Motto: Ich will und soll das haben und bekommen, was du hast und bekommst.

Der absolute Egalitarismus zeigt sich auf mindestens zwei Arten: Erstens, wenn Menschen denken, dass alle gleich sein sollten, werden einige mit ihrem wirtschaftlichen Status bestimmt unzufrieden sein. So ist es einfach, Neid und Hass unter den Menschen schüren. Die Menschen begehren die Dinge, die ihre Mitmenschen besitzen, und versuchen sogar, sie mit unlauteren und gewaltsamen Methoden in ihren Besitz zu bringen. Im Extremfall zerstören sie das Eigentum der anderen oder töten, um reich zu werden. Die schlimmste Erscheinungsform hierbei ist die gewaltsame Revolution.

Und zweitens: Der absolute Egalitarismus zeigt sich auch innerhalb der Gruppen, die im Wesentlichen den Zustand der „Gleichheit“ bereits erreicht haben: Wenn es Vorteile gibt, erhält jeder den gleichen Anteil davon. Alle, die auffallen, werden kritisiert. Alle werden gleich behandelt, ob jemand nun mehr, weniger oder gar nicht arbeitet. Darum geht es in Kapitel 9 (Band 2) dieser Buchserie.

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