Wie Leitmedien mit einer Lüge böse Stimmung gegen Trump machen

Die deutsche Presse übernimmt anscheinend kritiklos und ohne Recherche die Darstellungen der US-Presse, die Stimmung gegen US Präsident Trump macht. Eine Analyse von Gastautor Dushan Wegner
Von 19. Mai 2018

Kognitive Dissonanz ist die innere Spannung, die ein Mensch empfindet, wenn er zwei verschiedene Annahmen gleichzeitig für wahr befinden muss, diese sich aber widersprechen.

Rassisten können in einen Status kognitiver Dissonanz verfallen, wenn jemand, dem sie Minderwertigkeit vorwerfen, ihnen offensichtlich überlegen ist. Gläubige Menschen können in kognitive Dissonanz hineinrutschen, wenn ihr Glaube und die Realität sich widersprechen.

Derzeit erleben wir in linken Redaktionen (also den meisten in Deutschland und vielen in den USA) eine zugleich absurde, lustige, tragische wie auch lächerliche kognitive Dissonanz. Irgendetwas drängt diese Leutchen dazu, wie besessen Trump zu hassen und ihm alles Übel dieser Welt anzudichten – doch die Realität straft sie täglich neu und täglich deutlicher Lügen. Dieser mit Rationalität schon lange nicht mehr zu erklärende Trump-Hass wird im Internet gelegentlich das Trump-Derangement-Syndrom genannt.

Das Trump-Derangement-Syndrom

Ich muss zugeben, dass ich mich bezüglich des Trump-Derangement-Syndroms in der Vergangenheit einige Male geirrt habe! Ich habe einige Male gedacht: »Das kann jetzt nicht mehr schlimmer werden! So verrückt ist doch keiner!« – Ich lag immer falsch.

In den letzten Tagen hat der manische Trump-Hass ganz neue Höhe erreicht – mit besorgniserregenden moralischen Implikationen! Wenn es nur gegen Trump geht, entwickeln linke Medien plötzlich Sympathien mit der Hamas, mit Kim Yong-Un oder mit dem Iran.

Doch, was wir heute Morgen sahen, dieses Level an Trump-Derangement-Syndrom, das hatte eine neue Qualität. (Fast hätte ich gesagt, das kann nun wirklich nicht mehr schlimmer werden – nur fast.)

Was war passiert?

Trump drückt sich sehr deutlich zur MS-13 Gang aus

Trump wurde bei einem Roundtable, einem offenen Gespräch über »Sanctuary Cities« (Städte, die auf eigene Hand illegalen Einwanderern Asyl gewähren) zum Thema MS-13 gefragt.

Falls Sie MS-13 nicht kennen, erlauben Sie mir, es so zu beschreiben: »MS-13« steht für »Mara Salvatrucha«. Es ist eine Gang. Sie kommt ursprünglich aus El Salvador. Aber mittlerweile ist sie über Mexiko bis nach Kalifornien gedrungen. Sie können den Wikipedia-Artikel zu MS-13 lesen, doch ich warne nachdrücklich davor, die Bildersuche bei Google zu betätigen. Wenn Sie Pech haben, könnten Sie auf Bilder der Opfer von MS-13 stoßen.

Nehmen Sie den schrecklichsten Horror-Gewalt-Film, den Sie sich vorstellen können, und Sie kommen ungefähr auf das, was die über und über tätowierten Mitglieder von MS-13 ihren Opfern tatsächlich antun. Die Welt titelte 2017: »Bei MS-13 ist Vergewaltigung übliches Aufnahmeritual« – und Vergewaltigung, so höhnisch und zynisch das klingt, ist mit das Mildeste, was diese Leute tun.

Innerhalb dieses Roundtables vom 16. Mai 2018 wurde MS-13 insgesamt vier Mal erwähnt. Sie können die Niederschrift des Gesprächs auf der Website des Weißen Hauses nachlesen oder die Stelle, von der man heute redet, bei C-Span nachschauen.

Nach der dritten von vier Erwähnungen dieser mörderischen Bande hat Trump kommentiert:

»You wouldn’t believe how bad these people are. These aren’t people. These are animals.« – Übersetzt: »Sie würden nicht glauben, wie böse diese Leute sind. Es sind keine Leute. Es sind Tiere.« („Animal“ ließe sich auch als „Bestie“ übersetzen und wird im Englischen durchaus figurativ für besonders brutale Menschen verwendet. Nicht das erste Mal, dass Trump über besonders grausame Mörder als »Tiere« spricht. Er sagte es zum Beispiel im November über Terroristen.)

Trump ist es wichtig böse Menschen fortzuschicken

Trump ist es wichtig – da tickt er anders als deutsche Linke – böse Menschen aus dem Land, das zu beschützen er geschworen hat, fortzuschicken und gute Menschen ins Land zu holen. Im selben Roundtable – Sie können es selbst nachlesen! – sagte er auch: »We want people to come into our country based on merit. We’re not looking to keep them out. We’re looking to bring them in. We need them.« – Übersetzt: »Wir wollen, dass Leute basierend auf ihren Verdiensten ins Land kommen. Wir versuchen nicht, sie draußen zu halten. Wir wollen sie hineinbringen. Wir brauchen sie.«

Was meinen Sie, welche der beiden Botschaften bei der linken Medienelite ankommen wird? Böse Menschen hinausschaffen und fähige Menschen guten Willens ins Land bekommen, das muss doch von jedem Menschen, der sein Land nicht abgrundtief hasst, begrüßt werden? – Sie würden irren, fürchte ich.

Und das machten deutsche Presseorgane daraus

Der Chefredakteur der Springer-Zeitung Die Welt, Ulf Poschardt, hat heute morgen getweetet: »Der US Präsident spricht von Menschen als Tieren. Ekelhaft.« – Dann verlinkt er ausgerechnet die linken Clickbait-Spezialisten »Vice«.

Die FAZ titelte: »Trump über Migranten – Das sind keine Menschen, das sind Tiere«.

Die Bild titelte: »US-Präsident Trump nennt Einwanderer „Tiere“, » Wie viel Rassismus steckt in Donald Trump (71)? Diese Frage stellten sich gestern erneut Millionen Amerikaner. Anlass: Der Präsident hatte im Weißen Haus nicht-dokumentierte Einwanderer als „Tiere” abgekanzelt.«

Welt, Bild, FAZ und Co. sagten die Unwahrheit. Diese Lüge war aber wahrscheinlich aus Amerika herübergeschwappt. Diese Unwahrheit las man zuvor – Sie werden es ahnen – bei der Washington Post und bei der New York Times.

Und natürlich stimmten auch die Profi-Empörten und sonstigen Twitterer mit ein. Die HeuteShow, wie überhaupt mancher ZDF-Hetzer in letzter Zeit, gab sich keine Mühe; erst log sie, dann wurde sie frauen- und fremdenfeindlich – ZDF halt: »#Trump bezeichnet illegale Einwanderer als Tiere. Melania ist mega happy, dass sie nach diesen Kriterien bei ihm offenbar doch knapp als Mensch durchgeht.« – ZDF-Mann Mario Sixtus zitierte Marina Weisband, welche schrieb: »Warum genau war es heute nicht die Hauptstory, dass Trump undokumentierte Immigranten nicht als Menschen, sondern als Tiere bezeichnet hat? Sind wir schon so abgestumpft?« (Der erste Grund war, Frau Weisband, dass es nicht passiert war. Als es sich aber herumsprach, dass die Lüge gut klickte, wurde sie dennoch verbreitet.)

Und so weiter, und so fort.

Was geht bei der FAZ vor?

Der überdrehteste Kommentar von allen stammt von Daniel Deckers, der FAZ. Am Abend des 17. Mai 2018, als die Niederschrift und das Video längst überall bekannt waren, wird veröffentlicht: »Was muss in einem Menschen vorgehen, wenn er seinesgleichen als Tiere bezeichnet?« – Ich erlaube die Gegenfrage: Was muss in einem Journalisten vorgehen, und zu welcher Eskalationsstufe muss das redaktionelle Trump-Derangement-Syndrom aufgeblüht sein, dass man vom US-Präsidenten sagt, ein blutrünstiges, folterndes Bandenmitglied sei »seinesgleichen«?

Ich bin nicht sicher, was Journalisten im Angesicht von Trump dazu bewegt, jegliche Prinzipien von Recherche, Wahrheitspflicht oder einfach nur grundlegendem Anstand fahren zu lassen.

Jede, buchstäblich jede Lüge wird wiederholt und in großen Lettern gesetzt, wenn sie nur Trump schlecht dastehen lässt.

Trump wirft der Presse vor, zu lügen und Fakenews zu verbreiten. Und was macht die Presse? Sie lügt und verbreitet Fakenews.

Nein, ich glaube nicht, dass die Presse von Bild bis FAZ, von Welt bis Vice, aus dem heutigen Tag irgendwas lernt.

Selbst wenn man (wie wohl Poschardt) nur das von Vice trickreich zusammengeschnittene Video gesehen hat, muss jedem Politikbeobachter mit auch nur 1 Woche an Politik-Erfahrung klar sein, dass Trump, wenn er von »Tieren« spricht, von brutalen Mördern wie Terroristen und MS-13-Mördern spricht.

Noch mehr Vertrauen in die Medien geht verloren

Ich bin kein Journalist, und wenn jemand das von mir sagt, wehre ich es ab. Journalisten, habe ich das Gefühl, veröffentlichen alles, was Klicks bringt und ein Weltbild bestätigt. Ich recherchiere und versuche herauszufinden, was der Fall ist. (Erst heute habe ich ein langes Stück über die Hundeattacke in Magdeburg auf Eis gelegt. Ich hatte viele Stunden daran gearbeitet. Mir sind aber noch einige Fragen unklar geblieben. Ich veröffentliche nur, was ich geprüft habe, nicht was irgendein Weltbild füttert: deshalb will ich nicht Journalist genannt werden.)

Während sich für Journalisten und andere Trump-Hasser heute nichts ändern wird, habe ich selbst heute – ich hätte nicht gedacht, dass es noch möglich sei– noch mehr Vertrauen in »die Medien« verloren.

Ich werde in den nächsten Tagen und Monaten einen neuen Push bei den Freien Denkern versuchen. Es läuft gut, doch da ist noch mehr Musik drin.

Ich habe, mit Ihrer Hilfe und Unterstützung, in Sachen Verbreitung und Reichweite von dushanwegner.com in den ersten Monaten 2018 viel erreicht. Heute wird mir die Dringlichkeit unserer Aufklärungsarbeit neu bewusst.

Der heutige Tag, an dem linke Journalisten sich mit brutalsten Mördern solidarisieren, nur um Trump einen reinzuwürgen, zeigt mir aufs Neue, wie wichtig die Arbeit der freien Blogger und Schreiber ist.

Am Ende mündet der Weg der gesellschaftlichen Debatte immer in Vernunft und Wahrheit (hoffe ich!), nur bis dahin und an manchen Tagen verläuft der Weg in Schlangenlinien – heute ist so ein Tag.

Was tun im Angesicht einer Presse und Medienlandschaft, die, wenn es um Trump geht, jeden Irrsinn verbreiten wird, nur um Trump (und damit den USA!) zu schaden?

Sagen, was ist. Denken, was Sinn ergibt. Wissen, was wichtig ist. Und, vor allem: Nicht die Hoffnung verlieren.

Zuerst erschienen bei Dushan Wegner: Wie Leitmedien mit einer Lüge böse Stimmung gegen Trump machen



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