Wird Ursula von der Leyen Deutschlands erste Bundespräsidentin?
Seit der ersten Wahl im Jahr 1949 wurde das Amt des Bundespräsidenten bereits von zwölf Männern besetzt, aber noch keiner Frau. Nun hat die CDU drei Namen möglicher Kandidatinnen genannt.

Ursula von der Leyen bei einem Treffen der NATO in Brüssel.
Foto: FREDERIC SIERAKOWSKI/AFP/Getty Images
In den Reihen der CDU wird offenbar schon jetzt über die Nachfolge für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) in 2022 nachgedacht. Angesichts der schwächelnden SPD gilt es als ziemlich sicher, dass das Amt von der CDU nach besetzt wird.
Für die kommende Wahl des Bundespräsidenten plant die CDU offenbar eine Frau ins Rennen zu schicken. Einige Namen wurden laut „Sputnik-News“ bereits genannt, darunter auch Ursula von der Leyen. Ab 2005 war die ehemalige niedersächsische Sozial- und Familienministerin als Bundesfamilienministerin in Berlin tätig, wurde dann 2009 zur Bundesarbeitsministerin ernannt, bevor sie schließlich 2013 das Amt der Bundesverteidigungsministerin übernahm.
Die aktuelle Berater-Affäre könnte sich allerdings negativ auf ihre Karriere auswirken. Es ist unklar, ob sich von der Leyen bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt halten kann. Verschiedenen Medienberichten zufolge gilt sie sogar als eine der Favoriten für das Amt der NATO-Generalsekretärin und könnte bereits im kommenden Jahr nach Brüssel wechseln.
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner äußerte sich als eine der ersten prominenten Unionsvertreter positiv zu einer möglichen weiblichen Nachbesetzung Steinmeiers. Sie selbst gilt ebenfalls als eine mögliche Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, hat aber kaum politische Erfolge nachzuweisen. Dennoch ist Klöckner beliebt – nicht nur innerhalb der eigenen Partei, sondern auch bei den Grünen und der FDP.
Als dritte Option für einen weiblichen Bundespräsidenten gilt die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Die 54-jährige CSU-Politikerin war von 2013 bis 2018 stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin. Davor war sie fünf Jahre als Bundeslandwirtschaftsministerin im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel tätig.
Laut „Sputnik“ sei es nicht auszuschließen, dass die CSU in den nächsten Koalitionsverhandlungen das Amt des Bundespräsidenten als zentrale Forderung einbaut mit dem Angebot im Gegenzug eine schwarz-grüne Koalition zu unterstützen. Der Name von Kanzlerin Merkel als mögliche Bundespräsidentennachfolgerin stehe zwar noch nicht auf der Liste – sei auch eher unwahrscheinlich – aber auch nicht vollkommen ausgeschlossen. (nh)
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