Wissler und Weidel für Annäherung an Russland – Lindner und Dobrindt dagegen

Epoch Times14. September 2021

Beim Fernseh-„Vierkampf“ der Spitzenkandidaten von FDP, AfD, Linkspartei und CSU sind tiefgreifende Differenzen in der Außenpolitik deutlich geworden. Die Spitzenkandidatinnen von Linkspartei und AfD, Janine Wissler und Alice Weidel, sprachen sich am Montagabend in der ARD für eine Annäherung an Russland aus. Wissler forderte zudem eine Abschaffung der Nato, Weidel einen Austritt aus dem Euro. FDP-Chef Christian Lindner und CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt kritisierten diese Positionen als radikal.

„Wir wollen die Nato auflösen und überführen in ein kollektives Sicherheitsbündnis“, zu dem auch Russland gehören solle, sagte Wissler. Ausdrücklich kritisierte Wissler die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und die Unterdrückung der Opposition. Sie bestritt, dass ihre Partei ein „Faible für Russland“ habe – ihr gehe es vielmehr darum, dass „man keine militärische Konfrontation mit Russland will“.

AfD-Kandidatin Weidel forderte ein „deutlich diplomatischeres entspannteres Verhältnis zu Russland“. Die derzeitigen Sanktionen gegen Russland lehnte Weidel „ganz klar“ ab. Russland sei ein „wichtiger geostrategischer Akteur“, zu dem die „Gesprächskanäle“ offen gehalten werden müssten.

CSU-Spitzenkandidat Dobrindt warf Wissler und Weidel „zwei sehr radikale Positionen“ vor. Die Positionen von Linken und AfD stellten „unsere Sicherheitsarchitektur, unsere Bündnisarchitektur und unsere Wertearchitektur in Frage“, kritisierte er.

Auch FDP-Spitzenkandidat Lindner übte Kritik an den Russland-Positionen von Wissler und Weidel. Er sei zwar „zutiefst überzeugt, dass Russland seinen Platz im Haus Europa hat“, sagte der Liberale. „Aber die Führung durch Herrn Putin hat die Repression der eigenen Bevölkerung und der Opposition und Drohgebärden gegen Nachbarn zur Politik gemacht“. (afp/oz)



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