ZDF-Journalist Opoczynski über den „Krieg der Generationen“

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„Wir können nur gemeinsam bestehen: Ihr, die Jugend, in einer lebenswerten Zukunft und wir, die Älteren, in dem Bewusstsein, dazu nach Kräften beigetragen zu haben..." sagt WISO-Journalist Michael OpoczynskiFoto: Cover Gütersloher Verlagshaus
Von 18. März 2015

Angesichts brennender Autos vor der EZB in Frankfurt kommt das Buch vom "Krieg der Generationen" hoffentlich noch zum richtigen Zeitpunkt. Der bekannte WISO-Journalist Opoczynski ruft nicht zur Gewalt auf, sondern zum Verzicht, zu einem Umlenken seitens der Älteren zugunsten der nächsten Generationen.

Mit seinem am 19. März erscheinenden Buch "Krieg der Generationen: Und warum unsere Jugend ihn bald verloren hat", hat der bekannte ZDF-Wirtschaftsjournalist Michael Sylvester Opoczynski auf nur 160 Seiten eindrucksvoll verheerende Zustände in Deutschland dargestellt, wo die Politiker der Bevölkerung täglich stabile und sichere Lebensverhältnisse vorgaukeln.

Das mediale Dauerereignis Griechenland lenkt lediglich von den Problemen im eigenen Land ab. „Mit dem Vergessen kann man vieles regeln“, schreibt der Autor. „Nur aus der Welt schaffen, kann man die Probleme nicht!“

In 10 Kapiteln, die jeder Bürger eigentlich auswendig lernen sollte, seziert und analysiert Michael Opoczynski den offenbar schwer kranken Patienten Deutschland:

1.     Gelähmtes Land oder: Politik im Stillstand

2.     Ein Land im Griff der Rentner oder: Was bei der Altersversorgung schief läuft

3.     Ein Land, das verlernt hat zu lernen oder: Warum Ihr nicht zu viel wissen sollt

4.     Ein Land verbraucht sich selber oder: Wir wollten es nicht wahrhaben

5.     Marodes Land oder: Infrastruktur auf Verschleiß

6.     Ein Land im Arbeits- und Verbrauchsmodus oder: Die Unternehmen gewinnen immer

7.     Ein Land als Untertan der Investoren oder: Das haben wir so nicht gewollt

8.     Ein Land will Spaß oder: Das wird man sich doch noch gönnen dürfen

9.     Ein Land im Abwärtstrend oder. Wir hadern mit Freunden, Nachbarn und Flüchtlingen

Und spannend wird es dann im 10. Kapitel „Was tun“:

„Wir können nur gemeinsam bestehen: Ihr in einer lebenswerten Zukunft und wir in dem Bewusstsein, dazu nach Kräften beigetragen zu haben… Der Generationenkrieg ist dabei, unser Land zu zerstören. Weil manche Alten das Leben in vollen Zügen genießen, während die Jungen noch gar nicht wissen, dass sie dafür jetzt schon zahlen und dass sie in Zukunft noch viel mehr zahlen werden.

Die meisten Jungen sehen nicht, dass sie es demnächst wenig komfortabel haben werden. Sie haben bisher kaum registriert, wer verantwortlich ist, wenn es für sie bergab gehen wird.

Sie sollen für die Altersversorgung der Generationen vor ihnen aufkommen. Gleichzeitig werden sie in den Jobs härter rangenommen und dafür schlechter bezahlt, ohne dass sie sich absichern können.

Wenn die Gründung einer Familie ansteht, werden sie spüren, wie hart das wird: ohne Sicherheit eine größere Wohnung mieten, eine Familie unterhalten, Kinder betreuen. Schließlich werden sie die sich abzeichnenden Veränderungen in der Umwelt mit voller Wucht erleben – wo doch die Weichen für die Zerstörungen von Menschen gestellt wurden, die lange vor ihnen an den Hebeln saßen….“

„Es geht darum, dass wir –solange wir es noch können – dazu beitragen, den Wandel einzuleiten“, fordert Opoczynski

„Lasst uns den Generationenkrieg beenden. Und der Jugend dabei helfen, neue Wege zu gehen. Das wird unbequem für uns vermeintliche Sieger, die wir im Schaukelstuhl wippen und es uns gut gehen lassen. Kehrt um und findet heraus aus der hochnäsigen ‚Mir-egal-was-nach-mir-kommt“ Haltung.

Ich wünsche mir Fairness unter den Generationen. Es geht nicht darum, den oder jenen schuldig zu nennen. Oder andere wegen ihrer Passivität anzuklagen. Es geht darum, dass wir – solange wir es noch können – dazu beitragen, den Wandel einzuleiten. Damit es nicht irgendwann heißt: Wir, die Alten, hätten zerstört und nicht aufgebaut. Aus Gedankenlosigkeit, aus Eigennutz, aus Selbstsucht. Ich will mir das nicht nachsagen lassen. Und ich hoffe sehr. Die anderen meiner Generation auch nicht.“

Eine wichtige Frage stellt sich: Müssen die fast zwei Millionen Beamte (Staatsdiener) in Deutschland mit hohen Gehältern, lukrativen Vergünstigungen und traumhaften Rentenansprüchen ausgestattet werden zu Lasten von Millionen von Menschen, die kaum ihr Existenzminimum erwirtschaften trotz intensiver Arbeit? Unser derzeitiges Bildungssystem vermittelt kaum noch Bildung, meist nur zielgerichtetes Job-Training, um in der Hamsterrolle für den Broterwerb mitlaufen zu können.

„Wir dürfen nicht die Generation der Heuschrecken sein, die frisst, was ihr unterkommt, und sich nicht schert, was nach ihr kommt. Wenn unsere Nachfahren in einer unmenschlichen Welt leben müssen, sind wir schuld.“

Foto: Cover Gütersloher Verlagshaus

Michael Opoczynski

Krieg der Generationen: Und warum unsere Jugend ihn bald verloren hat

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten

Gütersloher Verlagshaus (19. März 2015)

ISBN-10: 3579066188

€ 12,99



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