BAMF fehlen 2.000 Mitarbeiter

Einer vertraulichen Aufstellung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zufolge sollen in den Bundesländern rund 5.500 Mitarbeiter eingesetzt werden - bis zu diesem Monat hätten aber erst 3.500 ihren Dienst angetreten.
Titelbild
Flüchtlinge an einer AufnahmestelleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. April 2016

Für die Bearbeitung von Asylanträgen fehlen bundesweit noch immer viele Mitarbeiter: Einer vertraulichen Aufstellung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), über die die "Welt" berichtet, zufolge sollen in den Bundesländern rund 5.500 Mitarbeiter eingesetzt werden – bis zu diesem Monat hätten aber erst 3.500 ihren Dienst angetreten. Insgesamt sollen in den Ländern sowie am BAMF-Hauptsitz in Nürnberg 7.300 Stellen besetzt werden; derzeit sind es aber nur 5.000. Aushilfsweise erhält das BAMF Unterstützung durch Personal von der Post, der Bundeswehr oder der Agentur für Arbeit. Manche Bundesländer trifft der Personalmangel besonders deutlich: In Schleswig-Holstein haben laut der Aufstellung von den 190 versprochenen BAMF-Mitarbeitern bislang erst 61 angefangen.

Damit sind nur 32 Prozent der versprochenen Stellen besetzt. Dieser Wert verbessert sich auch dann nur kaum, wenn darüber hinaus die elf aufgeführten Einstellungszusagen für das Land im Norden berücksichtigt werden. Eine ähnlich große Lücke klafft auch in anderen Regionen: In Brandenburg sind von 171 anvisierten Stellen nur 83 besetzt. In Hessen liegt das Ziel bei 406 Mitarbeitern – tatsächlich zählt man bislang erst 194. In Hamburg sollen in der Zukunft 141 Stellen mit BAMF-Personal besetzt sein. Laut der internen Aufstellung sind es jedoch nur 81. Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sieht es schlecht aus: Von 1.197 versprochenen Mitarbeitern befinden sich gerade einmal 620 im Einsatz. Selbst wenn man die vom BAMF bereits ausgesprochenen Einstellungszusagen einrechnet, fehlen in den 16 Bundesländern noch immer rund 1.000 Mitarbeiter, die dringend gebraucht werden. Mit Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und dem Saarland tauchen in der Statistik lediglich vier Länder auf, in denen die Zusagen des BAMF übertroffen werden.

Das Bundesamt bestätigte die Zahlen auf Anfrage; für Beunruhigung sorgen sie in der Nürnberger Zentrale aber offenbar nicht. Rund 1.200 Bewerber hätten eine Einstellungszusage erhalten. Sie würden über die kommenden Wochen ihren Dienst antreten, erklärte eine Sprecherin. In den Ländern hält man diese Ankündigung für überaus ehrgeizig, wie die "Welt" berichtet. Dabei verwies man darauf, dass auch in der Vergangenheit Zusagen immer weiter verschoben worden seien. Zuerst sollten bis Ende April alle Stellen besetzt werden. Dann wurde diese Frist auf Ende Juni verschoben. Damit gerät das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung in Gefahr, den Berg von Hunderttausenden Asylanträgen schnell abzubauen und die Bearbeitungsdauer auf drei Monate zu reduzieren. Weil die Zahl der Flüchtlinge im vergangenen Jahr so groß war, liegen noch immer 400.000 Asylgesuche unbearbeitet herum. 300.000 Personen warten zudem auf einen Termin, um überhaupt erst einen Antrag stellen zu können.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion