Zentralrat der Muslime: Bei „Anne Will“ bekam radikale Minderheit Deutungsmacht

Der Auftritt von Nora Illi, der Frauenbeauftragten eines radikalen Schweizer Islam-Vereins, bei "Anne Will" wurde vom Zentralrat der Muslime scharf kritisiert. Die Verbreitung von islamischen Klischees im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sei nicht hinnehmbar. Sogar in der Kultserie "Tatort", die vor "Anne Will" ausgestrahlt wurde, würden solche Klischees verbreitet.
Titelbild
Nora Illi bei "Anne Will".Foto: screenshot ARD
Von 10. November 2016

„Das war Agitprop statt Bildungsfernsehen“, sagte Aiman Mazyek über die ARD-Talkshow „Anne Will“. Der Auftritt der vollverschleierten radikalen Muslimin Nora Illi erntete beim Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime heftige Kritik, berichtet „Focus-Online“.

Auf dem Rücken von Millionen von Muslimen und noch mehr Ahnungslosen werde versucht, Neo-Salafismus in Deutschland salonfähig zu machen, sagte Mazyek gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ im Interview.

Öffentlich-rechtliches TV voller Klischees

Es werde ein Zerrbild des Islams gezeichnet. Nicht nur unter den Muslimen sei die Empörung über Nora Illi bei „Anne Will“ groß gewesen. Dadurch sei radikalen Minderheitspositionen eine Deutungsmacht zugesprochen worden, die die mehrheitlich friedliebenden Muslime ablehnen, fährt Mazyek fort.

Auch das Thema der letzten Krimiserie „Tatort“, welches Anlass für die letzten „Anne Will“-Talkshow war, sei voller Klischees über den Islam gewesen. Im „Tatort“ aus Kiel, mit Axel Milberg als Hauptkommissar Borowski, befasste sich der Polizist mit einer Schülerin, die sich in einen Dschihadisten verliebt hatte und zum Islam konvertierte.

Zudem kritisierte Mazyek, Muslime hätten keine Mitsprache beim TV-Programm. Muslime seien in den Rundfunk- und Fernsehräten nicht adäquat vertreten, zumal Muslime genauso Gebühren abtreten. Hier müsse es ein Umdenken geben. Da fehle es an der notwendigen Sensibilität.



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