Ziemiak: „Parteilager wieder zusammenzuführen wird ein hartes Stück Arbeit“

Annegret Kramp-Kartenbauer ist die neue Parteichefin der CDU. Dies sorgt bei vielen Delegierten für Enttäuschung. Der neue CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak will die Lage beruhigen, auch wenn es seiner Meinung nach nicht einfach sein wird.
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Der neue CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, 8. Dezember 2018, Hamburg.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times9. Dezember 2018

Der neue CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sieht seine wichtigste Aufgabe in der Einigung der Partei. Die Lager in der Partei „wieder zusammenzuführen“, müsse in den kommenden Wochen im Vordergrund stehen, sagte Ziemiak am Samstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Dies werde allerdings „ein hartes Stück Arbeit“. „Die Enttäuschungen sind da“, sagte Ziemiak mit Blick auf den Wettkampf um die Parteispitze.

Der 33-jährige bisherige Chef der Jungen Union war auf dem CDU-Parteitag in Hamburg mit knapp 63 Prozent zum neuen Generalsekretär gewählt worden, nachdem ihn die neue Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer dafür vorgeschlagen hatte. Ziemiaks Berufung gilt als Versuch Kramp-Karrenbauers, die CDU nach ihrer Wahl zur Vorsitzenden zu einen und die Anhänger der unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz und Jens Spahn ins Boot zu holen. Ziemiak gehört wie Merz und Spahn zum konservativen Flügel der CDU.

Kramp-Karrenbauer habe ihn nach einer vorherigen Absage in der Nacht noch einmal gefragt, ob er Generalsekretär werden wolle, „weil sie glaubt, dass wir das gut gemeinsam machen können, nämlich diese Partei nicht nur zu führen und zu gestalten, sondern alle mitzunehmen“, sagte Ziemiak in dem ARD-Interview. Deshalb habe er nun auch „im Ergebnis ja gesagt“.

Angesprochen auf sein mäßiges Wahlergebnis sagte Ziemiak mit Blick auf die Vorsitzendenwahl am Freitag: „Es war für uns alle ein spannender Tag, aber es war eben auch kein leichter Tag“. Viele Delegierte seien sehr enttäuscht gewesen, dass Kramp-Karrenbauer gewählt wurde und nicht Merz.

„Manche haben mich gefragt: Mensch, wieso willst Du denn da jetzt mitmachen?“, berichtete Ziemiak. Am Ende habe er aber für sich entschieden: „Es geht nicht um den gestrigen Tag, sondern es geht um die Zukunft dieser Partei“. Wenn es die Möglichkeit gebe, etwas selber zu machen, „dann muss man auch diesen Sprung wagen und das habe ich gemacht.“

Gefragt nach den Themen, bei denen er mit Kramp-Karrenbauer am weitesten auseinander liege, sagte Ziemiak: „Da gibt es wahrscheinlich einige Punkte. Das wird sich zeigen.“ Er finde dies aber auch „völlig gut“ für diese Partei. „Wir haben drei Wurzeln, die christlich-soziale, die liberale und die konservative. Es schadet nicht, wenn diese konservative Wurzel deutlich wird“, sagte Ziemiak. (afp)



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