Zu hohe Arbeitsbelastung: Brandenburgs SPD-Wirtschaftsminister Gerber tritt zurück

Nach fast vier Jahren im Amt hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber seien Rücktritt angekündigt. Er könne die sehr hohe Arbeitsbelastung "aus rein familiären Gründen" nicht mehr tragen, sagt der SPD-Politiker.
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SPD-LogoFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times21. August 2018

Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) tritt zurück. Dies teilte Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam mit. Hintergrund seien familiäre Gründe.

Nach Angaben aus Regierungskreisen ist ein Mitglied der Familie Gerbers schwer erkrankt, und der 51-jährige will Unterstützung geben. „Ich respektiere diese Entscheidung“, sagte Woidke. Gerber habe sie in Verantwortung für seine Familie und das Amt getroffen. Man werde jetzt nach einem Nachfolger suchen.

Er habe bei seiner Ernennung zum Minister den Eid geleistet, seine ganze Kraft dem Wohl der Menschen im Land zu widmen, erklärte Gerber. „Aber die erforderliche Kraft für mein Amt und die damit verbundene sehr hohe Arbeitsbeanspruchung kann und will ich aus rein familiären Gründen – das betonte ich ausdrücklich – nicht mehr aufbringen.“ Darum habe er dem Regierungschef seinen Rücktritt zur nächsten Landtagssitzung am 19. September erklärt. „Ich bitte ausdrücklich zu respektieren, dass ich mich zu meinen familiären Angelegenheiten nicht näher äußern werde.“

Gerber war zuletzt unter anderem auch für die Energiewende zuständig. Er gilt als Verfechter der Braunkohle. Derzeit tagt eine Kommission im Auftrag der Bundesregierung, um ein Ausstiegsdatum für die Verstromung von Braunkohle zu finden und Möglichkeiten für andere Jobs unter anderem in der Braunkohleregion Lausitz zu suchen.

Gerber wurde 1967 in Preetz in Schleswig-Holstein geboren und hat Politikwissenschaften studiert. In Brandenburg begann er nach der Wende als Pressesprecher des SPD-Landesverbandes und der Fraktion. 1999 bis 2006 war er Büroleiter der damaligen Regierungschefs Manfred Stolpe und Matthias Platzeck (beide SPD), danach Chef der Staatskanzlei. Seit November 2014 führte er das Ministerium für Wirtschaft und Energie.

Im September 2017 war bereits Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske (SPD) aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Derzeit steht in Potsdam zudem Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) wegen des Arzneimittelskandals unter Druck – aus der Opposition gab es bereits Rücktrittsforderungen. (dpa)



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