„Zu keinem Zeitpunkt hat die Bevölkerung Laschet das Kanzleramt zugetraut“

Titelbild
Armin Laschet.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times27. September 2021

Nach der Bundestagswahl sehen Wahlforscher die Verantwortung für die herben Verluste der Union zu einem großen Teil beim CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. „Zu keinem Zeitpunkt hat eine Mehrheit der Bevölkerung Laschet das Kanzleramt zugetraut“, sagte Nico Siegel vom Umfrageinstitut Infratest dimap am Montag in Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz habe stärker überzeugen können; dies sei bis „weit ins bürgerliche Lager hinein, bis in die FDP-Wählerschaft“ der Fall gewesen.

Der CDU/CSU sei im Vorfeld der Wahl vom Sonntag „eine rote Karte gezeigt“ worden, „wie wir uns das Anfang des Jahres nicht hätten vorstellen können“. Siegel sprach von „erheblichen Kompetenzproblemen bei der Union verbunden mit einem Kandidaten, der einen Wahlerfolg letztendlich nicht ermöglicht hat“. Der Wahlforscher fügte hinzu: „Man darf gespannt sein, ob und in welchem Maße der Kanzlerkandidat der Union nach diesen persönlichen Werten den Anspruch auf die Kanzlerschaft aufrecht erhält.“

Die Union hatte bei der Bundestagswahl mit 24,1 Prozent der Stimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielt. CDU/CSU lagen damit hinter der SPD mit 25,7 Prozent. Forsa-Forscher Peter Matuschek sagte, das historisch schlechte Wahlergebnis der Union könne „Folgen haben für das Parteiensystem in Deutschland so wie wir es kannten“. Die „relative Stärke der SPD“ sei zugleich „ein Spiegelbild der relativen Schwäche der Union“ gewesen. Bei der SPD sei der „Kandidatenstatus zum Tragen gekommen“.

Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen verwies darauf, dass „ein ganz großer Teil sowohl in der Gesamtheit der Wählerschaft als auch in der CDU/CSU-Anhängerschaft einen anderen Kandidaten“ favorisiert habe. Mit Blick auf CSU-Chef Markus Söder sagte Jung, dieser Kandidat habe „auch zur Debatte“ gestanden. Mit ihm hätte die Union „ein deutlich besseres Ergebnis erzielt“. (afp/oz)



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