Zu Unrecht abgeschobener Afghane unterwegs nach Deutschland – jetzt kann er weiter klagen

Seine Klage gegen die Ablehnung des Asylbescheids lief noch. Trotzdem wurde der junge Afghane aus Deutschland abgeschoben. Eine Panne, räumten die Behörden ein. Nun kann er weiter in Deutschland um Asyl kämpfen.
Titelbild
Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug.Foto: Daniel Maurer/Archiv/dpa
Epoch Times8. August 2018

Der zu Unrecht aus Neubrandenburg abgeschobene afghanische Asylbewerber ist auf dem Rückweg nach Deutschland. Der junge Mann flog am Mittwoch von Kabul in die pakistanische Hauptstadt Islamabad, wo er ein Visum für die Weiterreise nach Deutschland erhalten sollte.

Das wurde der Deutschen Presse-Agentur in Kabul bestätigt. An diesem Freitag soll er nach Deutschland kommen. Zuerst hatte der NDR über den Rückflug berichtet.

Der Mann, der seit 2015 in der Bundesrepublik lebte, war einer jener 69 Menschen, die Anfang Juli mit einem Charterflug aus München nach Afghanistan abgeschoben worden waren. Wegen eines noch laufenden Verfahrens am Verwaltungsgericht Greifswald hätte der 20-Jährige aber nicht abgeschoben werden dürfen. Er hatte gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt und sollte noch vor Gericht angehört werden.

Der Fall wurde erst zwei Wochen nach der Abschiebung bekannt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) räume daraufhin „Verfahrensfehler“ ein. Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Behörde die Identität des Mannes falsch zugeordnet.

Nach dpa-Informationen sorgte das Auswärtige Amt nach der Abschiebung zunächst dafür, dass der Mann nahe Kabul sicher untergebracht wurde. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion