100. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens – Tusk ruft zu Einigkeit auf und betont: Die Liebe der Polen für ihr Heimatland ist stark

Der aus Polen stammende EU-Ratspräsident Donald Tusk betonte am 100. Jahrestag der Unabhängigkeit seines Landes: Die Liebe der Polen für ihr Heimatland ist stark.
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Polen feiert seinen Unabhängigkeitstag. 11. November 2018.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times11. November 2018

Der aus Polen stammende EU-Ratspräsident Donald Tusk hat seine Landsleute zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit zu Einigkeit aufgerufen. Die Polen stritten „manchmal zu stark“ über ihr Land, sagte Tusk am Sonntag vor rund tausend Menschen, nachdem er Blumen am Denkmal des Unabhängigkeitshelden Jozef Pilsudski in Warschau niedergelegt hatte. „Aber die Liebe der Polen für ihr Heimatland ist viel stärker als die Querelen.“

In den vergangenen Tagen tobte in Polen ein Streit um den sogenannten Unabhängigkeitsmarsch in Warschau, einen seit 2009 stattfindenden Aufmarsch von Konservativen – und teils Rechtsradikalen – am Unabhängigkeitstag. Im vergangenen Jahr hatten einige Teilnehmer fremdenfeindliche Parolen skandiert und Pyrotechnik gezündet und damit vor allem in Deutschland und Brüssel für Empörung gesorgt.

Warschaus liberale Bürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz verbot den diesjährigen Aufmarsch zunächst wegen „Sicherheitsbedenken“. Ein Gericht kippte ihre Entscheidung jedoch.

Präsident Andrzej Duda und der konservative Regierungschef Mateusz Morawiecki entschieden daraufhin, den Marsch in einen Staatsakt einzubinden und durch ein hohes Sicherheitsaufgebot Vorkommnisse wie im vergangenen Jahr zu verhindern. Zuvor sollte eine Militärparade in Warschau stattfinden.

Die Organisatoren, unter anderem die rechte Organisation Nationalradikales Lager (ONR), hielten im Vorfeld aber daran fest, dass es sich um zwei verschiedene Veranstaltungen auf derselben Route durch Warschau handele.

Linke Gruppen kündigten an, den Marsch blockieren zu wollen. Die Botschaften der USA, Kanadas und der Ukraine warnten vor möglicher Gewalt im Zusammenhang mit dem Aufmarsch.

Da die Unabhängigkeitsfeierlichkeiten in Polen mit dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs in anderen europäischen Ländern zusammenfallen, wurde bis auf Tusk kein bedeutender Gast in Warschau erwartet.

Polen hatte 1918 nach 123 Jahren Teilung zwischen dem russischen Zarenreich, Preußen und Österreich-Ungarn seine Unabhängigkeit wiedererlangt. (afp/so)



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