Ältestes französisches Atomkraftwerk in Fessenheim geht vom Netz

Die Betreibergesellschaft des französischen Atomkraftwerks Fessenheim hat bekannt gegeben, dass die schrittweise Abschaltung heute begonnen hat.
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Das älteste französische Atomkraftwerk in Fessenheim wird ab dem 21. Februar 2020 schrittweise abgeschaltet.Foto: Patrick Seeger/Archiv/dpa
Epoch Times21. Februar 2020

Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim hat am Freitagabend die Abschaltung des ersten Reaktors begonnen. Dies teilte der Betreiber Electricité de France (EDF) mit. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Atomkraftwerk hatte vor 43 Jahren den Betrieb aufgenommen und war damit das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Deutschland und die Schweiz drängten seit Jahren auf seine Abschaltung.

Die Abschaltung des 900-Megawatt-Druckwasserreaktors habe gegen 20.30 Uhr begonnen, teilte EDF mit. Der Reaktor werde nun schrittweise verlangsamt und solle in der Nacht zum Samstag vollständig vom Netz gehen. Mitarbeiter des Kraftwerks hatten allerdings im Vorfeld der geplanten Abschaltung mit einer Blockierung des Vorgangs gedroht. In diesem Fall könnte sich der Prozess um einige Stunden verschieben.

Fessenheim sollte schon früher abgeschaltet werden

Frankreich beugt sich mit der Abschaltung dem jahrelangen Druck aus Deutschland und der Schweiz. Ursprünglich hatte die französische Regierung das Aus für das Akw Fessenheim bereits für Ende 2016 versprochen. Präsident Emmanuel Macron setzt den Plan nun um.

Am 30. Juni soll nach Angaben der französischen Regierung dann Block zwei endgültig abgeschaltet werden. Danach beginnt der Rückbau des Atomkraftwerks. Die Brennelemente sollen bis 2023 entfernt werden. Die Demontage des Meilers beginnt 2025 und könnte bis 2040 dauern. Deutschland und Frankreich haben vereinbart, in der Region Fessenheim einen Technologiepark zu errichten. Dafür sind Startgelder in Höhe von rund einer Million Euro vorgesehen.

Fessenheim liegt in einem Erdbebengebiet, das Kraftwerk ist gegen einen Flugzeugabsturz oder Anschlag unzureichend geschützt. Zudem kam es immer wieder zu Pannen.(afp/al)



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