Arbeitgeber sehen durch Brexit-Chaos Nachteile für EU-Kritiker und Nationalisten

Das Chaos um den Brexit könnte eher abschreckend sein: "Viele Menschen, die damit geliebäugelt haben, Populisten und Nationalisten zu wählen, werden es sich jetzt sicher anders überlegen", sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer.
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Bei einer Abstimmung. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times17. März 2019

Der Brexit könnte sich nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer bei der Europawahl zum Nachteil von EU-Kritikern und Nationalisten auswirken. „Ich glaube, dass das Brexit-Chaos in Großbritannien abschreckend wirken wird“, sagte Kramer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag. Denn es zeige sich, dass Nationalismus und Rückzug hinter die eigenen Deiche keine Probleme lösten, sondern neue schafften.

„Viele Menschen, die damit geliebäugelt haben, Populisten und Nationalisten zu wählen, werden es sich jetzt sicher anders überlegen“, sagte Kramer. Er glaube deshalb, dass die Gefahr einer nationalistischen Welle im Europaparlament nicht mehr so groß sei wie vielleicht im vergangenen Jahr. „Voraussetzung ist natürlich, dass alle, die an Europa glauben, auch zur Wahl gehen“, betonte der Arbeitgeberpräsident. „Je höher die Wahlbeteiligung ist, desto weniger müssen wir uns Sorgen machen.“

Er appellierte zudem an alle Unternehmen in Deutschland Flagge für Europa zu zeigen.

Es hat ja nicht jeder einen Flaggenmast vor seinem Haus. Aber wer einen freien Platz hat, der sollte in den nächsten Wochen Flagge für Europa zeigen. Das wäre ein starkes Signal.“

Kramer sprach sich für mehr Gemeinsamkeit in Europa aus. „Wenn beispielsweise der französische Staatspräsident Emmanuel Macron fulminant für ein Zusammenwachsen Europas wirbt und dabei das Beispiel des europäischen Finanzministers nennt, dann sage ich: Das kann durchaus richtig sein.“ Damit meine er nicht, dass dieser Minister morgen gebraucht werde, „aber in vielleicht zehn Jahren, wenn sich die Volkswirtschaften hinsichtlich ihrer Stabilität in einem deutlich engeren Korridor befinden“.

Das Ziel sei richtig, mehr Projekte gemeinsam umzusetzen, so Kramer. „Wir können in der Europäischen Union rund 500 Millionen Menschen auf die Waage bringen. Doch müssen wir dazu noch enger zusammenarbeiten.“ (afp)



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