Beeinflusste ein Film Frankreichs EU-Wahlen?

Titelbild
Film „Zuhause“ von Yann Arthus-Bertrand auf riesigen Bildschirmen vor dem Eiffelturm: Schlechter Zeitpunkt vor der EU-Wahl? (Pierre Verdy/AFP/Getty Images)
Von 18. Juni 2009

Zahlreiche französische Politiker haben einen Film, der „grüne“ Programmpunkte betont, sowie das Timing für die Vorstellung des Films unter bitterer Anklage gestellt, die lokalen Ergebnisse der Wahlen für das Europäische Parlament im Land beeinflusst zu haben.

Der „Europe Ecologie“ der europäischen grünen Koalition legte bei den Wahlen am 7. Juni deutlich an Stimmen zu. Mit 16,3 Prozent der französischen Stimmen bildet er zusammen mit der sozialistischen Partei die zweitgrößte Fraktion im europäischen Parlament. Sie wird die gleiche Zahl an Abgeordneten haben wie die französische Sozialistische Partei im Europäischen Parlament.

Am 5. Juni, zwei Tage vor der Wahl, präsentierte das französische Nationale Fernsehen „Television France 2“ den Film „Home“  (Zuhause) des weltberühmten Fotografen und Umweltaktivisten Yann Arthus-Bertrand. An diesem Abend sahen 8,3 Millionen Franzosen, ein Drittel aller französischen Zuschauer vertretend, den Film, der als eine Ode an das Leben präsentiert wurde.

„Ich würde gern sagen, dass wir bezüglich dieser Manipulation keine Dummköpfe sind“, begann Jean-Marie Le Pen, Vizepräsident der weit-rechten „Front National“-Partei in der Zeitung von Le Monde ihre Stellungsnahme. „Ich denke, dass all dies gut ausgedacht worden ist, um genau die „Europe Ecologie“ nach vorne zu bringen.

Yann Arthus-Bertrand und die Filmproduzenten erklärten jedoch, dass das Datum der Premiere für den Film – der Weltumwelttag – bereits mehr als 2 Jahre vorher entschieden war, als der Termin der Europawahlen bekannt gegeben wurde.

„Ich verstehe nicht, […] wie es auch nur das geringste Problem [über den Film] geben kann“, sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy den Medien gegenüber. „Wenn es eine Aufgabe gibt, sollte unser nationales Fernsehen sich seiner annehmen, es soll die Herausforderungen der Umweltproblematik verständlich machen, denen wir gegenüberstehen.“

Der Film präsentiert eine Vielfalt von Landschaften aus der Himmelsperspektive und erzählt die Geschichte des Klimawandels. Der Film „Zuhause“, der die Schönheit der Erde, und wie menschliche Industrialisierung zu einer ernsthaften Bedrohung für ihr Überleben geworden ist, zeigen will, ist mit „Eine ungemütliche Wahrheit“ des ehemaligen US-Vizepräsidents Al Gore verglichen worden.

„Zuhause“ wird aktuell weltweit in Filmtheatern wie auch auf Youtube gespielt. Diesen Film anzusehen wird sicher zu einer lohnenden Beschäftigung für die großen Verlierer des 7. Juni sein.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 22/09



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion