Bereits mehr als 40 Kältetote in Europa

Die sibirische Kälte lässt in Europa nicht locker: Die Zahl der Kältetoten stieg seit Freitag auf über 40. Erst ab Donnerstag soll es wärmer werden.
Titelbild
Frostiges Futterhäuschen.Foto: Jeff Morehead/dpa
Epoch Times28. Februar 2018

Die sibirische Kälte ließ Europa auch am Mittwoch nicht los: In vielen Ländern blieben die Schulen geschlossen, Schnee und Eis sorgten weiter für Verkehrschaos. Die Zahl der Kältetoten stieg seit Freitag auf über 40 – allein in Polen gab es 18 Tote, sechs in Tschechien und fünf in Litauen. Ab Donnerstag soll es aber wieder wärmer werden

Frankreich und die Slowakei meldeten jeweils vier und Italien sowie Rumänien jeweils zwei Todesopfer. In Serbien erfror ein 75-jähriger Mann.

Im niedersächsischen Winsen entdeckte ein Spaziergänger am Mittwoch die Leiche eines 38-jährigen Manns, der offenbar nachts in einen vereisten Fluss eingebrochen und danach bei der schneidenden Kälte erfroren war. Bereits am Montag war eine obdachlose Frau in einem Waldstück bei Leipzig erfroren.

Notunterkünfte und geschlossene Schulen

Die meisten Opfer sind Obdachlose. Städte in ganz Europa versuchten deshalb, so rasch wie möglich weitere Notunterkünfte zu öffnen. In Paris wollten rund 50 Kommunalpolitiker zudem die Nacht zum Donnerstag auf der Straße verbringen, um gegen die „Verweigerung der Würde“ obdachloser Menschen zu protestieren.

Notpläne der Behörden in Calais sahen Unterkünfte auch für Migranten vor, die in der Hoffnung, verborgen in einem Lastwagen nach Großbritannien zu gelangen, unter freiem Himmel ausharrten.

Nachdem eine etwa 90-jährige Frau erfroren vor ihrem Altenheim aufgefunden worden war, riefen die französischen Behörden auch dazu auf, ein Auge auf betagte Verwandte oder Nachbarn zu haben. In Belgien wiesen mehrere Kommunen unterdessen Obdachlose zwangsweise in Unterkünfte ein.

In vielen Teilen Europas fiel das Thermometer auf minus 20 Grad. Belgien und die Schweiz registrierten die kälteste Nacht in diesem Winter. Die Wetterdienste gaben erst für Donnerstag Entwarnung.

Im Kosovo sowie in Teilen Bosniens, Albaniens, Großbritanniens, Italiens und Portugals blieben die Schulen geschlossen. Im Kosovo sollte darüber hinaus der Strom stundenweise gedrosselt werden, um die Versorgung trotz der vielen Stromheizungen sicherzustellen.

Schottland sagte Fußballspiele ab

„The Beast from the East“, wie die Kältewelle in Großbritannien genannt wird, sorgte in Irland für leere Regale. In Erwartung eines Schneesturms richteten sich viele Einwohner mit Hamsterkäufen auf einen Tag zu Hause ein.

Die Chefs der ersten Fußballliga in Schottland sagten wegen heftiger Schneefälle für Mittwoch alle drei Spiele ab. Im ostenglischen Peterborough betätigten sich Fußballspieler und Helfer bei einem Zweitliga-Match als Schneeräumer, um die Partie zu Ende zu führen.

Zu den wahren „Helden der Arktis-Kälte“ kürte die Zeitung „Österreich“ Ludwig Rasser und Norbert Daxbacher von der Wetterstation Sonnblick im Salzburger Land. Drei Mal mindestens müssen die beiden Wetterwarte täglich in 3109 Metern Höhe die Temperaturen messen, und das auch beim jüngsten Frostrekord von minus 32 Grad.

Sie bräuchten eine Stunde, um alle Messgeräte abzulesen, berichteten sie. Das habe sich angesichts der eisigen Temperaturen und einem heftigen Wind angefühlt wie „minus 60 Grad“, sagte Rasser. Das Blatt bescheinigte ihnen, sie hätten den „kältesten Job des Landes“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion