Suizid im Haager UN-Tribunal: Ex-Militärkommandeur Praljak in Zagreb beigesetzt

Der bosnisch-kroatische Ex-Militärkommandeur Slobodan Praljak ist nach seinem Suizid im Haager UN-Tribunal in Zagreb beigesetzt worden. Sein Leichnam wurde laut einem Medienbericht während einer privaten Zeremonie eingeäschert.
Titelbild
Slobodan Praljak.Foto: ROBIN VAN LONKHUIJSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Dezember 2017

Der bosnisch-kroatische Ex-Militärkommandeur Slobodan Praljak ist nach seinem Suizid im Haager UN-Tribunal in der kroatischen Hauptstadt Zagreb beigesetzt worden.

Sein Leichnam sei bereits am Donnerstag in dem Krematorium Mirogoj eingeäschert worden, berichtete die Zeitung „Vecernji List“ am Samstag. An der Zeremonie nahmen demnach nur einige Angehörigen und Freunde teil.

Nach Angaben seines Anwalts hatte Praljak in einem versiegelten Brief an seine Familie bereits vor Jahren verfügt, dass er im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt wird.

Die Vereinigung der kroatischen Generäle plant für Montag eine Trauerfeier für Praljak, zudem ist ein Gottesdienst in Zagreb geplant. Trotz der ihm in Den Haag vorgeworfenen Verbrechen gilt Praljak vielen in seiner Heimat bis heute als Held.

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Der 72-Jährige hatte sich in der vergangenen Woche während der Urteilsverkündigung durch das UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien mit Zyankali vergiftet. Kurz darauf starb er an Herzversagen. Die Richter bestätigten in dem Berufungsverfahren die 20-jährige Haftstrafe gegen Praljak. Nach der Urteilsverkündung rief er: „Ich bin kein Kriegsverbrecher“.

Der Ex-Kommandeur und fünf Mitangeklagte mussten sich wegen Kriegsverbrechen im bosnisch-kroatischen Krieg von 1993-1994 vor dem UN-Tribunal verantworten. Die sechs Männer wurden 2013 verurteilt. Praljak wurde unter anderem für schuldig befunden, im November 1993 die Zerstörung der alten Brücke von Mostar aus osmanischer Zeit angeordnet zu haben.



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