Boris Johnson schlägt Bau einer Brücke zwischen Calais und Dover vor

Großbritanniens Außenminister Boris Johnson schlägt den Bau einer Brücke über den Ärmelkanal nach Frankreich vor. In Frankreich stieß der Vorschlag auf Zurückhaltung.
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Boote warten vor der Brambles Sandbank, die für kurze Zeit bei Ebbe erscheint, darauf, dass die Flut ausbricht, wo zwei Teams Cricket spielen wollen. Das Spiel fand zwischen dem Royal Southern Yacht Club und dem Cowes Island Sailing Club, in der Nähe von Southampton in Südengland, statt.Foto: JUSTIN TALLIS/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Januar 2018

Großbritanniens Außenminister Boris Johnson hat nach Angaben französischer Regierungskreise den Bau einer Brücke über den Ärmelkanal nach Frankreich vorgeschlagen. Er habe die Idee bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Donnerstag in der Nähe von London geäußert, hieß aus dem Elysée-Palast in Paris. In Frankreich löste der Vorschlag eher zurückhaltende Reaktionen aus.

Es sei „unerhört“, dass zwei der größten Wirtschaftsmächte der Welt nur durch Bahngleise verbunden seien, obwohl sie nur 32 Kilometer voneinander entfernt sind, erklärte Johnson bei dem britisch-französischen Spitzentreffen in Sandhurst. Bislang sind die beiden Länder durch den rund 50 Kilometer langen Eurotunnel miteinander verbunden. „Und wenn der Tunnel unter dem Ärmelkanal nur der Anfang ist?“ fragte Johnson am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Johnson habe die Idee im Gespräch mit Macron erwähnt, bestätigte der Elysée-Palast. Allerdings habe der französische Präsident zu dem Projekt keine „Blankovollmacht“ gegeben. Der Fernsehsender Sky News hatte unter Berufung auf das Umfeld von Johnson berichtet, dass Macron dem Projekt zugestimmt habe.

Ein Sprecher der britischen Premierministerin Theresa May sagte am Freitag, er habe bislang keine Pläne für eine Brücke über den Ärmelkanal gesehen. Vielmehr sei bei dem Spitzentreffen am Donnerstag die Einrichtung einer Expertengruppe beschlossen worden, die sich mit Großprojekten befasse. Darauf dürfte sich die Twitter-Botschaft von Johnson beziehen, sagte der Sprecher.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire schloss in einem Interview mit dem  französischen Radiosender Europe 1 das Projekt zumindest nicht aus. Selbst die „verrücktesten“ Ideen verdienten eine nähere Betrachtung, sagte er.

Im Eurotunnel fährt derzeit der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar. Im Jahr 2016 beförderte er mehr als zehn Millionen Passagiere, war damit aber nach Angaben eines Sprechers nur etwa zur Hälfte ausgelastet. (afp)



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