Bürger von Balkanstaat Montenegro wählen neues Parlament

Heute wählen die Menschen von Montenegro ein neues Parlament, die bisherige Regierung strebt eine Nato-Mitgliedschaft an. Die Hauptfrage ist, ob sich das Land eher Russland oder mehr der EU anschließt.
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Montenegros Premierminister Milo Djukanovic will sein Land als 29. Mitglied in die Nato führen.Foto: Boris Pejovic/Archiv/dpa
Epoch Times16. Oktober 2016

Heute wird in Montenegro ein neues Parlament gewählt. Der prowestliche Ministerpräsident Milo Djukanovic hat gute Chancen auf eine weitere Amtszeit, allerdings dürfte seine Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) dieses Mal die absolute Mehrheit verfehlen. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr.

Bei dem Urnengang stehen die etwa eine halbe Million Wahlberechtigten insbesondere vor der Frage, ob sich ihr Land enger an den Westen oder an Russland binden soll. Die von der Regierung angestrebte Nato-Mitgliedschaft spaltet das Land.

Prognosen sehen die prowestliche Regierungspartei bei rund 40 Prozent, so dass eine Koalition mit Parteien ethnischer Minderheiten in Frage kommen dürfte. Stärkste Oppositionspartei ist die Demokratische Front, die gegen den Nato-Beitritt ist und engere Beziehungen zu Russland anstrebt.

Der 54-jährige Djukanovic führte seit dem Zerfall Jugoslawiens Anfang der 90er Jahre mehrmals die Regierung Montenegros an und war einmal Präsident. 2006 führte er den 620.000 Einwohner zählenden Adria-Staat 2006 in die Unabhängigkeit von Serbien.

Der Ministerpräsident strebt zum Missfallen Moskaus sowohl den Beitritt zur Europäischen Union als auch zur Nato an. 2012 begann die Regierung Beitrittsverhandlungen mit der EU, und im Mai unterzeichnete sie mit der Militärallianz ein Beitrittsprotokoll, das den Weg für die Mitgliedschaft im kommenden Jahr ebnete.

Russland hat für den Fall eines Nato-Beitritts Montenegros mit Konsequenzen gedroht und sich als Investor aus dem Land schon seit Jahren zurückgezogen. Djukanovic wirft Moskau vor, die oppositionelle Demokratische Front, zu finanzieren. (AFP)



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