„Der Untergang Österreichs!“: Bosnische grüne Ministerin und Muslima bekommt heftig Gegenwind

"Jetzt bekommen Ausländer Ministerposten! Der Untergang Österreichs!", lautet ein Kommentar in den Online-Netzwerken. Ein anderer fordert Zadić auf, "dort hinzugehen, wo sie hergekommen ist". Auch Morddrohungen hat die gebürtigen Bosnierin Alma Zadić und Grünen-Politikerin erhalten. 
Titelbild
Parlament in Wien, Österreich.Foto: istock
Epoch Times15. Januar 2020

Eine Ministerin mit Migrationshintergrund – das ist ein Novum in Österreich und ein Symbol für mehr Vielfalt auf höchster Ebene. Doch die Ernennung der gebürtigen Bosnierin Alma Zadić zur Justizministerin zeigt auch, wie viel Hass Menschen mit ausländischen Wurzeln entgegenschlägt.

„Jetzt bekommen Ausländer Ministerposten! Der Untergang Österreichs!“, lautet ein Kommentar in den Online-Netzwerken. Ein anderer fordert Zadić auf, „dort hinzugehen, wo sie hergekommen ist“. Auch Morddrohungen hat die Grünen-Politikerin erhalten.

In der vergangenen Woche vereidigten Kabinett aus konservativer ÖVP und den Grünen ist die 35 Jahre alte promovierte Juristin Chefin des Ministeriums für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz.

Viel Empörung bei der FPÖ

Viele der rassistischen Beleidigungen finden sich unter Posts von Politikern der FPÖ, dem ehemaligen Koalitionspartner von Kanzler Sebastian Kurz. Wie zum Beispiel dieser: „Eine kriminelle Muslima wird Justizministerin. Da kommt dann bald die Scharia.“

Der Hintergrund: Die Politikerin hatte auf Twitter ein Foto geteilt, das den Studenten mit hochgestrecktem rechten Arm zeigt, versehen mit dem Kommentar „Keine Toleranz für Neonazis, Faschisten und Rassisten“.

Der Burschenschaftler zog vor Gericht und gab an, nur gewunken und nicht den Hitlergruß gezeigt zu haben. Gegen die verhängte Entschädigungszahlung hat Zadić Berufung eingelegt.

Kurz verspricht Unterstützung von Zadić

Auf die Hetze folgte eine Welle der Solidarität mit der neuen Ministerin. „Wir werden konsequent gegen Hass im Netz vorgehen – egal ob von links, islamistisch oder rechts“, twitterte Kurz und versprach Zadić und anderen Betroffenen „volle Unterstützung“.

Florian Klenk, Chefredakteur der linken Wochenzeitung „Falter“, nennt die Solidaritätsbekundung des Kanzlers „halbherzig“. „Sebastian Kurz hat noch nicht verstanden, dass auch sein Schicksal an Zadićs Zukunft hängt. Sie ist zum Symbol geworden für diese Regierung“, schreibt er.

Zadić kam als Flüchtling

Zadićs war zehn, als sie vor dem Krieg im zerbrechenden Jugoslawien nach Österreich floh. Der Start in Wien war schwierig: Sie habe kein Wort Deutsch gesprochen und keine Unterstützung von den Lehrern bekommen, sagte Zadić der Zeitung „Kurier“. „Die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, waren alles andere als angenehm für ein junges ehrgeiziges Mädchen.“

Dennoch schaffte sie das Abitur. Sie studierte Jura in Wien und New York, sammelte Erfahrungen am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und arbeitete als Anwältin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei, bis sie 2017 als Abgeordnete in den Nationalrat einzog. Ihre Erfahrungen als Flüchtlingskind hätten sie „gelehrt, zu kämpfen“.

Zadić könnte als dringend nötiges Vorbild für junge Migranten in Österreich dienen, sagt die Journalistin und ehemalige Lehrerin Melisa Erkurt, die selbst auch aus Bosnien stammt. „Ich arbeite viel mit jungen Mädchen zusammen, und der 14-jährigen Fatima kann ich jetzt sagen: ‚Du kannst wirklich alles in Österreich erreichen.'“

Andererseits könnte die jüngste Hasskampagne gegen die Ministerin auch abschreckend wirken. Zadić werde angefeindet, „obwohl sie super Deutsch kann, Doktorin ist, und keine Kopftuchträgerin“, sagt die Journalistin. „Das heißt, man kann in Österreich alles ‚richtig‘ machen, und trotzdem begegnet einem Rassismus.“ (afp/nh)



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