Deutschlands Außenhandel mit Großbritannien weiter rückläufig

Schon vor dem Brexittermin nimmt der Handel zwischen Deutschland und Großbritannien ab. Die DIHK warnt vor fatalen Folgen für die deutsche Wirtschaft, sollte es zu einem harten Brexit kommen.
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Produktion von Mini-Fahrzeugen im Werk Oxford: Die britische und die deutsche Autoindustrie muss den Brexit besonders fürchten.Foto: BMW/dpa
Epoch Times14. Oktober 2019

Der Warenaustausch zwischen Deutschland und Großbritannien verliert nach Angaben des Statistischen Bundesamts weiter an Bedeutung. Der gesamte Außenhandelsumsatz, also Exporte und Importe, lag zwischen Januar und Juli bei 68,5 Milliarden Euro, damit belegte das Königreich zuletzt nur noch Rang sieben der wichtigsten Handelspartner, wie das Statistikamt am Montag mitteilte. Im vergangenen Jahr war es noch ein Rang höher, 2015 und damit vor dem Brexit-Referendum war es sogar noch Rang fünf.

Den Statistikern zufolge wurden nach vorläufigen Ergebnissen von Januar bis Juli Waren im Wert von 47,1 Milliarden Euro von Deutschland nach Großbritannien exportiert und Waren im Wert von 21,3 Milliarden Euro von dort nach Deutschland importiert. Damit gingen die deutschen Exporte um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, die Importe sanken um 3,7 Prozent. Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz betrug damit 25,8 Milliarden Euro.

Besonders die deutschen Exporte ins Königreich sinken seit dem Brexit-Referendum deutlich, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte. Von 2010 bis 2015 waren sie noch kontinuierlich angestiegen.

Einen besonders starken Rückgang gab es demnach seitdem bei den Exporten von Kraftwagen und Autoteilen. Auch zwischen Januar und Juli sanken die Exporte von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,7 Prozent, die Importe dieser Güter gingen um 9,1 Prozent zurück.

„Seit dem Brexit-Referendum sind die Exporte deutscher Unternehmen in das Vereinigte Königreich um acht Prozent zurückgegangen, während die Exporte in die gesamte EU um zwölf Prozent gestiegen sind“, erklärte Ilja Nothnagel vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zu den statistischen Daten. Er führte dies auf den drohenden „harten Brexit“ ohne Abkommen zurück. Dieser würde die Unternehmen in einer weltwirtschaftlich ohnehin angespannten Lage „zur Unzeit“ treffen.

Nothnagel forderte die britische Regierung auf, „jetzt endlich mit für die Wirtschaft realisierbaren Vorschlägen den ungeregelten Brexit zu verhindern“. Darüber wird derzeit erneut zwischen Großbritannien und der EU verhandelt. Sollte es zu einer Vereinbarung kommen, soll sie beim EU-Gipfel am 17. und 18. Oktober beschlossen werden. Der DIHK hob allerdings auch hervor, an erster Stelle stehe für die Unternehmen der Zusammenhalt des verbleibenden EU-Binnenmarkts, auch wenn es zu weiteren Einbußen im Handel mit Großbritannien kommen sollte.(afp)

 



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