Dijsselbloem lehnt Rücktritt nach „Schnaps und Frauen“-Spruch ab

"Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um Ihre Unterstützung bitten", hatte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem mit Blick auf Südeuropa gesagt. Seit dem steht er unter heftiger Kritik.
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Eurogruppen-Chef Jeroen DijsselbloemFoto: EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images
Epoch Times7. April 2017

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat einen Rücktritt trotz der massiven Kritik an seiner Äußerung zur Verschwendungssucht südlicher Eurostaaten abgelehnt.

„Sicherlich nicht“, sagte Dijsselbloem zum Auftakt des Euro-Finanzministertreffens in Malta auf eine entsprechende Frage. Er bekräftigte, dass er weiter zur Verfügung stehe, seine zweite Amtszeit bis Januar 2018 zu vollenden, obwohl er wegen des schlechten Abschneidens seiner Sozialdemokraten bei den Wahlen in den Niederlanden voraussichtlich seinen Posten als Finanzminister verlieren wird.

Dijsselbloem steht seit Wochen wegen einer Äußerung zu Finanzhilfen für Krisenländer im Süden in der Kritik. „Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um Ihre Unterstützung bitten“, hatte er im März gesagt. Aus Portugal und Italien kamen prompt Rücktrittsforderungen, auch im Europaparlament halten ihn viele Abgeordnete für nicht mehr tragbar.

Dijsselbloem hat sich bereits mehrfach für die Äußerung entschuldigt. Für Empörung im EU-Parlament sorgte auch, dass der Niederländer trotz Aufforderung diese Woche nicht an einer Debatte zu Griechenland teilnahm. Dijsselbloem kündigte nun an, er werde am 27. April ins Parlament kommen, um an einer Diskussion zur Lage des hoch verschuldeten Landes teilzunehmen.

Dijsselbloem sagte zur Frage, ob er ohne Finanzministerposten weiter Eurogruppen-Chef bleiben könne, er wisse dies noch nicht. Es bestehe allerdings „keine Dringlichkeit“, sich damit zu befassen, sagte er. „Die Koalitionsverhandlungen in den Niederlanden werden noch einige Zeit andauern.“ (afp)



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