EU-Kommission sieht Bulgarien als nächstes Euro-Mitglied

Die EU sieht Bulgarien als das nächste Land, dass der Eurozone beitritt. Die Aufnahme in die Währungsunion dürfe aber nicht überstürzt und die Kriterien müssten eingehalten werden.
Titelbild
Der Serdica-Platz in Sofia, im Hintergrund ein Dach der Metro und das Gebäude der Kommunistischen Partei. Links verschiedene Ministerien und rechts das Haus des Präsidenten.Foto: iStock
Epoch Times27. April 2018

Die EU-Kommission sieht Bulgarien als das nächste Land, das der Eurozone beitreten wird. Daran gebe es „keinen Zweifel“, sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici am Freitag beim Treffen der Euro-Finanzminister in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Die Aufnahme in die Währungsunion dürfe aber nicht überstürzt und die Kriterien müssten eingehalten werden. Der Euro-Beitritt müsse auch für Bulgarien ein Vorteil sein „und nicht ein Schock“.

Derzeit sind 19 der 28 EU-Staaten in der Währungsunion. Zuletzt war Litauen im Jahr 2015 beigetreten. Voraussetzung ist die Einhaltung sogenannter Konvergenzkriterien. Dazu gehören ein Haushaltsdefizit von nicht mehr als Prozent der Wirtschaftsleistung und eine Gesamtverschuldung von nicht mehr als 60 Prozent.

Bulgarien hat einen Haushaltsüberschuss und ist nur mit 25,4 Prozent verschuldet

Bulgarien erfüllt diese Vorgaben musterhaft: Es wies im vergangenen Jahr einen Haushaltsüberschuss von 0,9 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Und die Gesamtverschuldung war 2017 mit 25,4 Prozent die drittniedrigste in der EU.

Im bulgarischen Fernsehen verwies Moscovici aber darauf, dass die Gesamtlage betrachtet werden müsse. Er nannte dabei auch Griechenland als Negativbeispiel, das in der Finanzkrise beinahe wieder aus der Eurozone geflogen wäre und die Währungsunion insgesamt in schwere Turbulenzen gestürzt hatte.

Wenn man andere Länder wie Griechenland anschaut, könnten sie zu schnell und nicht mit genug Vorbereitung beigetreten sein“, sagte Moscovici.

Weitere Konvergenzkriterien für den Euro-Beitritt sind Vorgaben bei Inflation, langfristigen Zinssätze und dem Wechselkurs der nationalen Währung.

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow hatte am Donnerstag gesagt, sein Land könne binnen eines Jahres dem europäischen Wechselkursmechanismus (ERM II) beitreten. Er gilt als „Vorzimmer“ der Euro-Mitgliedschaft. Für die nationale Währung wird dabei ein Korridor festgelegt, in dem sich ihr Wechselkurs bewegen darf. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion