EU wirft China Cyber-Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in Corona-Krise vor

Die EU hat gezielte Cyber-Angriffe auf wichtige Einrichtungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verurteilt. Erst in der vergangenen Woche wurden die Täter benannt – beim EU-China-Gipfel.
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Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel (rechts) und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen sprechen auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ein virtuelles Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten am 22. Juni in Brüssel.Foto: YVES HERMAN/POOL/AFP über Getty Images
Von 30. Juni 2020

Während der Corona-Pandemie kam es EU-weit zu Cyberangriffen auf Krankenhäuser und Institute zur Erforschung von COVID-19. Die EU verurteilte die Angriffe auf wichtige Einrichtungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

In den Mitgliedstaaten und Partnerländern seien „Cyber-Bedrohungen und böswillige Cyber-Aktivitäten“ gegen „kritische Infrastruktur“ registriert worden, „die für die Bewältigung dieser Krise von entscheidender Bedeutung ist“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am 18. Juni. Betroffen sei auch der Gesundheitssektor. Die Angriffe könnten demnach Menschenleben gefährden.

Borrell nannte als Beispiele für Angriffe „bedeutende Phishing- und Malware-Verteilungskampagnen, Scan-Aktivitäten“ sowie sogenannte Distributed-Denial-of-Service-Angriffe, bei denen massenhaft Anfragen an Internet-Server geschickt werden, um diese zum Zusammenbruch zu bringen. Konkret angegriffene Einrichtungen sind in der Erklärung nicht aufgeführt.

„Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten verurteilen dieses böswillige Verhalten im Cyberspace“, erklärte Borrell. „Jeder Versuch, die Fähigkeiten kritischer Infrastruktur zu behindern, ist inakzeptabel.“

Täter erst letzte Woche benannt: China

Nur die Täter blieben zunächst in Borrells Erklärung unbenannt. Auch in einer Erklärung im April kritisierte die EU Cyberangriffe auf Krankenhäuser und Institute zur Forschung von COVID-19, ohne jedoch die Akteure zu nennen.

Konkreter wurde die Kritik erst in der vergangenen Woche – im Anschluss an eine Videokonferenz, in der die Staats- und Regierungschefs der EU mit Xi Jinping über Handel, Menschenrechte und andere Fragen diskutierten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte beim EU-China-Gipfel das Thema angesprochen und sich beschwert, berichtet „Politico“. „Wir haben Attacken auf Computersysteme, auf Krankenhäuser gesehen, und wir kennen ihren Ursprung“, sagte sie in der Videokonferenz mit Chinas Regierungschef Li Keqiang und Staatspräsident Xi Jinping.

Die EU habe „klar darauf hingewiesen, dass dies nicht toleriert werden kann“, sagte die Präsidentin beim Gipfel. Von der Leyen wies darauf hin, dass Chinas Regierung eine Desinformationskampagne führt, um die öffentliche Debatte zur Corona-Pandemie zu verzerren.

Am 10. Juni veröffentlichte die EU einen Bericht über die Desinformationskampagne. In diesem werden „ausländische Akteure und bestimmte Drittländer, insbesondere Russland und China“ beschuldigt, „gezielte Einflussnahmeoperationen und Desinformationskampagnen in der EU, ihrer Nachbarschaft und weltweit durchgeführt“ zu haben, wie es im Text der Erklärung heißt.

(Mit Material von afp)



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