Europol: Mehr als 230 Festnahmen bei bisher größter Anti-Doping-Razzia

Beim bislang größten internationalen Anti-Doping-Einsatz in 33 Ländern haben die Behörden 3,8 Millionen Dopingpräparate und gefälschte Medikamente beschlagnahmt, darunter allein über 24 Tonnen Steroidpulver. Auch in Deutschland gab es Fahndungen.
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Doping (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times9. Juli 2019

Beim bislang größten internationalen Anti-Doping-Einsatz in 33 Ländern haben die Behörden 3,8 Millionen Dopingpräparate und gefälschte Medikamente beschlagnahmt, darunter allein über 24 Tonnen Steroidpulver. Insgesamt wurden bei den Razzien unter Federführung Italiens und Griechenlands 234 Menschen festgenommen, wie die europäische Polizeibehörde Europol am Montag mitteilte. In Deutschland wurden 463 Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Aktion „Viribus“ fand laut Europol zeitgleich in 23 EU- und zehn anderen Ländern statt, darunter die Schweiz, Kolumbien und die USA. Auch Deutschland war betroffen, doch gab es nach Angaben des Zollkriminalamts in Köln keine Festnahmen.

Die Ermittlungen liefen noch, sagte Sprecherin Ruth Haliti am Dienstag. Detailliertere Angaben zum Kreis der Beschuldigten oder Beteiligten lägen noch nicht vor. Doch hätten sich vergleichbare Ermittlungen zum Thema Steroide in der Vergangenheit hauptsächlich gegen Freizeitsportler gerichtet. Im Profisport würden solche Mittel eigentlich nicht eingesetzt, weil sie sich zu rasch und einfach nachweisen ließen.

Bei dem größten Anti-Doping-Einsatz in der Geschichte seien in Europa neun Geheimlabore entdeckt und 17 Gruppen des organisierten Verbrechens ausgehoben worden, teilte die Weltdopingbehörde Wada mit. Deren Chefermittler Günter Younger lobte das grenzüberschreitende Vorgehen: Diese Art der Zusammenarbeit mit mehreren Akteuren bringe „echte Ergebnisse“ und wirke sich erheblich auf die Verfügbarkeit von gefälschten und illegalen Mitteln aus, die einige Athleten weltweit nutzten, erklärte er.

An dem von Europol koordinierten Einsatz waren auch Interpol, das Gemeinsame Forschungszentrum der Europäischen Kommission sowie die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf beteiligt. Europol erklärte, in den vergangenen 20 Jahren sei der weltweite Handel mit Anabolika stark angestiegen. Neben professionellen Athleten würden sie zunehmend auch von Fitness-Fanatikern und Bodybuildern eingesetzt. Auch Landwirte und Züchter würden vermehrt illegale Hormone ordern. (afp)



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